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Olympische Winterspiele 2018
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Mi, 07.02. - So, 25.02.

DOSB nennt mögliche Fahnenträger: Pechstein "glücklich"

Für die Olympischen Spiele von Pyeongchang wird ein Fahnenträger gesucht
Für die Olympischen Spiele von Pyeongchang wird ein Fahnenträger gesucht
Foto: © getty, Martin Rose
27. Januar 2018, 08:40

Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, Kombinierer Eric Frenzel, Rodlerin Natalie Geisenberger, Eishockey-Star Christian Ehrhoff und Ski-Rennläuferin Victoria Rebensburg sind die deutschen Fahnenträger-Kandidaten für die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang (9. bis 25. Februar). Das gab der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Samstagmorgen bekannt. 

Bis zum 4. Februar um Mitternacht können die Öffentlichkeit und die deutschen Olympia-Athleten abstimmen, beide Seiten werden mit 50 Prozent gewichtet, die Prozentzahlen aus beiden Lagern addiert. Der Sieger wird am 8. Februar, dem Tag vor der Eröffnungsfeier, im Deutschen Haus von Pyeongchang präsentiert.

Der DOSB nannte als Kriterien für die Vorauswahl fünf Punkte. Nach dem Erfolg wurde direkt die Vorbildfunktion genannt. Es seien "populäre Athletinnen und Athleten" ausgewählt worden, die "nicht nur mit ihren Erfolgen, sondern auch mit ihrer Persönlichkeit und Haltung einen fairen und manipulationsfreien Leistungssport verkörpern", hieß es. 

Damit verdeutlichte die DOSB-Führung erneut, dass sie die 2009 wegen auffälliger Blutwerte gesperrte Pechstein für rehabilitiert hält. DOSB-Präsident Hörmann hatte sich im Vorfeld persönlich für eine Nominierung Pechsteins ausgesprochen.

Zwist zwischen Pechstein und IOC-Präsident Bach

Auch die mitunter rüden Umgangsformen, die Pechstein und ihr für Pyeongchang als Betreuer akkreditierter Lebensgefährte Matthias Große gegenüber Kritikern und Konkurrentinnen an den Tag legen, hält der DOSB offenbar für unbedenklich.

Hörmanns Vorgänger, IOC-Präsident Thomas Bach, hatte Pechstein unmittelbar nach Bekanntwerden der Dopingsperre und deren Bestätigung durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Pechstein hat Bach seitdem mehrfach frontal attackiert und dem IOC-Präsidenten zuletzt im Sommer 2016 den Rücktritt nahegelegt.

Pechstein sagte am Samstag, die Nominierung mache sie "sehr glücklich". "Wenn ich bei meiner siebten Olympiateilnahme nun die deutsche Fahne ins Stadion tragen dürfte, wäre das eine große Ehre für mich und Motivation pur", sagte die 45 Jahre alte Eisschnellläuferin. "Es würde sich ein großer Traum erfüllen, vergleichbar mit dem Gewinn einer zehnten Olympiamedaille."

Casting für Rio: Timo Boll bekam die Fahne

Darüber hinaus sollte mit fünf Athleten aus fünf Sportarten die "Vielfalt des Sports" ausgedrückt werden. Mit mindestens zwei Sportlerinnen und Sportlern sollte der Gleichberechtigung Rechnung getragen werden. Zudem betonte der DOSB, dass die Wettbewerbe Vorrang bei der Auswahl gehabt hätten. Deshalb kamen etwa die Nominierungen von Biathletin Laura Dahlmeier oder von Rodel-Olympiasieger Felix Loch nicht in Frage, die beide schon am Tag nach der Eröffnungsfeier um Medaillen kämpfen.

Auch die nicht unumstrittene fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Pechstein, die Deutschlands erfolgreichste Winterolympionikin ist, tritt schon am Tag nach der Eröffnungsfeier zum Wettkampf an, allerdings über ihre Nebenstrecke 3000 m. Die 45-Jährige kämpft seit Jahren verbissen, aber bislang erfolglos um ihre offizielle Rehabilitierung und um Schadenersatz vom Eislauf-Weltverband ISU. Dabei legte sie sich unter anderem mehrfach mit dem heutigen IOC-Präsidenten Thomas Bach an.

Vor vier Jahren in Sotschi hatte Ski-Rennläuferin Maria Höfl-Riesch die deutsche Fahne getragen. Damals traf noch allein der DOSB die Wahl. Das erste Casting "Deutschland sucht den Fahnenträger" fand 2016 in Rio de Janeiro statt, als Tischtennis-Star Timo Boll gewann.

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