Nach dem enttäuschenden EM-Aus der deutschen Handballer wurde besonders die Kritik an Bundestrainer Christian Prokop laut. Schon im Laufe des Turniers gab es Berichte, dass die Stimmung zwischen Coach und Mannschaft nicht gerade harmonisch sei.
Wie die "Bild" berichtet, hat es am Tag der Pleite gegen Spanien im Abschlusstraining gekracht. Demnach habe Prokop die Bad Boys in der letzten Einheit vor dem Alles-oder-nichts-Spiel optimal auf den Gegner einstimmen wollen.
Doch das Team zeigte wohl nicht die passende Einstellung. Es soll an Einsatz, Konzentration und Leidenschaft gefehlt haben. Damit war Prokop offenbar ganz und gar nicht zufrieden. Der Trainer habe seine Mannschaft daraufhin angebrüllt und die Halle wütend verlassen, so die "Bild".
Der Deutsche Handballbund hat diesen Medienbericht mittlerweile dementiert. Zwar habe am Freitag eine Trainingseinheit stattgefunden. Aber, so das Statement des DHB: "Dieses fand in der üblichen Art und Weise statt. Anderen Darstellungen widersprechen wir."
DHB-Vizepräsident Bob Hanning ergänzte gegenüber "FAZ.net": "Die Geschichte stimmt einfach nicht und ist völliger Unsinn." Prokop habe die Halle erst nach Ende des Trainings verlassen.
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Heinevetter stärkt Prokop den Rücken
Schon nach der Gruppenphase wurde über eine angespannte Stimmung im Team berichtet. Grund dafür soll die späte Nominierung von Abwehrchef Finn Lemke gewesen sein.
"Mir geht das tierisch auf den Zeiger. Von wegen wir entscheiden alles alleine und lassen den Trainer außen vor. So ein Schwachsinn", stellte Torwart Silvio Heinevetter klar.
"Wir sind hier nicht als Einzelspieler hergereist sondern als Mannschaft. Und da gehört der Trainer genauso mit dazu", so der Keeper von den Füchsen Berlin weiter: "So einen Mist will ich nicht mehr hören. Lasst uns mal wieder als Einheit zusammenstehen."
Trotz der enttäuschenden EM hält der DHB weiter an Prokop fest. "Der Trainer steht nicht zur Disposition. Das Ziel ist es, mit ihm weiterzumachen", sagte Vizepräsident Bob Hanning.











