Der Hamburger SV und der Abstiegskampf - die ewige Geschichte nimmt kein Ende. Unter dem neuen Trainer Bernd Hollerbach soll mal wieder alles besser werden. Der Unterschied zu den letzten Trainerwechseln beim HSV? Hollerbach wird tatsächlich alles besser machen! Ein Kommentar.
Niemand im Fußballgeschäft kennt Bernd Hollerbach wohl besser als Felix Magath. Immerhin war Hollerbach lange Zeit Assistent von "Quälix", an dessen Seite er 2009 die deutsche Meisterschaft mit dem VfL Wolfsburg gewann. Nun meldete sich also jener Felix Magath voll des Lobes für seinen Kollegen zu Wort.
"Die Mannschaft darf damit rechnen, dass sie besser trainiert wird und besser geführt wird. Und zwar so, dass sie nicht nur gegen direkte Konkurrenten gewinnen kann, sondern auch gegen Mannschaften, die eigentlich stärker besetzt sind", sagte Magath der "Bild".
Und als wäre das nicht schon genug, schob der Schleifer noch hinterher: "Ich gehe sogar davon aus, dass der HSV mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun haben wird."
"Holleraxt" der Metzgersohn
Klar, etwas übertrieben ist es schon, die Rothosen ab sofort vom Abstiegskampf freizusprechen. Aber im Kern könnte Magath recht behalten. Zwar wird Hollerbach zum Trainingsbeginn am Montag um 15 Uhr keinen "Mount Hollerbach" neben dem Volksparkstadion aufschütten lassen, doch ein ähnlicher Trainertyp wie Magath ist er schon.
Das heißt: Der Metzgersohn - zu aktiven Zeiten "Holleraxt" genannt - bringt Disziplin, Ordnung und seine Liebe zur körperlichen Fitness mit. All das also, was dem Hamburger SV in der Vergangenheit fehlte.
Bekannt ist Hollerbachs Arbeit insbesondere aus Würzburg, wo er mit den Kickers innerhalb von zwei Jahren den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga schaffte. Entscheidende Faktoren: mannschaftliche Geschlossenheit und Fitness.
Erfahrungen im Abstiegskampf
Hollerbach ist ein Trainer, dessen Herzblut in die Arbeit fließt. Nicht weniger verlangt er von seinen Spielern. Und genau das ist das Rezept im Abstiegskampf. Den kennt Hollerbach übrigens auch schon aus Würzburg, wo er 2017 mit den Kickers aus der 2. Bundesliga abstieg.
Aber viel wichtiger war seine Erfahrung aus Wolfsburg: 2011 rettete er die Wölfe gemeinsam mit Magath am letzten Spieltag vor dem Abstieg. Klassenkampf mit einem Verein, der seinen Ansprüchen hinterherläuft, ist Hollerbach also durchaus bekannt.
Nun ist es der HSV, der wieder am Abgrund steht. Das Wort Erfolg kennen sie in der Hansestadt schon seit Jahren nicht mehr. Doch auch das ist ein Argument für Hollerbach.
Der sagte nämlich einmal, die größten Fehler würden "im Erfolg gemacht." Im Grunde kann der ehemals beinharte Linksverteidiger also nur alles richtig machen.
Florian Pütz






























