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Frenzel-Kolumne: "Norweger das Maß aller Dinge"

Eric Frenzel will sich vor den Olympischen Spielen im Springen noch verbessern
Eric Frenzel will sich vor den Olympischen Spielen im Springen noch verbessern
Foto: © getty, Laurent Salino/Agence Zoom
21. Januar 2018, 17:57
sport.de
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Regelmäßig schreibt Deutschlands Kombinierer-König Eric Frenzel exklusiv für sport.de über die laufende Olympia-Saison. Kurz nach dem Staffel-Rennen im französischen Chaux-Neuve hat der 29-Jährige einen Blick auf die starke Konkurrenz geworfen. Woran vor den Olympischen Winterspielen in Südkorea noch gearbeitet werden muss, ist indes klar.

Der zweite Staffelwettbewerb der Saison in Chaux-Neuve hat wieder die norwegische Staffel als Sieger gesehen. Es fällt mir nicht schwer, diese Leistung anzuerkennen, doch der Wille ist da, diese Reihenfolge auf den olympischen Strecken umzukehren.

Die Norweger sind im Moment das Maß der Dinge. Sie stellen in Jan Schmid den Führenden im Gesamtweltcup und haben mit Jürgen Graabak und Magnus Riiber zwei weitere Spitzenleute in der potentiellen Staffel. Der Grund der diesjährigen Dominanz liegt auf der Schanze. Die drei genannten Norweger springen derzeit in einer eigenen Liga und sie rufen dieses Potential mit großer Sicherheit ab.

So ist das eben, wenn die Sprünge gelingen, es entwickelt sich auf der Schanze ein eigene Dynamik, ein Flow, wie wir Kombinierer gerne sagen. Die Sprünge der deutschen Mannschaft liegen unter dem, was wir zu leisten imstande sind und die Diskrepanz zwischen den Norwegern und den Deutschen auf der Schanze ist eine ausreichende Grundlage für die rot-blauen Athleten, die Staffel in der Loipe nach Hause zu laufen.

Gold bei Olympia wird schwer

Einen leichten Vorteil für die deutsche Staffel beim Laufen vermag ich schon zu sehen, aber die Vorsprünge durch das Springen sind schlicht zu groß, sollte es nicht einmal einen Leistungszusammenbruch eines norwegischen Athleten geben. Natürlich freuen wir uns am Schluss des Tages, dass Vinzenz Geiger im Zielsprint furios den Finnen abschütteln konnte und dass die Franzosen auf Abstand blieben - doch wir alle wollen mehr und vor allem wollen wir alle in Südkorea mehr. Wir wollen olympisches Gold verteidigen. Aber es wird schwer.

Nach dem nächsten Wettkampf, den Nordic Combined Triple in Seefeld, wird die deutsche Mannschaft auf den Start beim Weltcup im japanischen Hakuba verzichten und sich nach Oberstdorf in Schanzen-Klausur begeben.

Springen steht im Fokus der Vorbereitung

Der letzte Vorbereitungslehrgang auf deutschem Terrain vor der Abreise am 9. Februar nach Südkorea wird sich ganz und gar auf das Springen konzentrieren. Es wird umfassend analysiert werden und jedes Element des Springens wird bei jedem Athleten optimiert werden.

Wir haben bis zum olympischen Wettkampf gut drei Wochen Zeit. In dieser Phase kann man sich noch vieles erarbeiten. Gut ist, dass die Laufform bei allen stimmt, auch bei meinem Zimmergenossen und Freund Björn Kircheisen, der in Chaux-Neuve noch auf den Olympia-Zug aufspringen konnte. Er wird in Südkorea seine fünften Olympischen Spiele bestreiten, was für einen Kombinierer wohl rekordverdächtig ist.

Wir alle haben noch Arbeit vor uns, bevor wir in das olympische Stadion von Pyeonchang einziehen.

Herzlichst,
Eric Frenzel

Die Kolumne wird präsentiert von "eins energie in sachsen"

Chaux-Neuve 2017/2018

1NorwegenJan Schmid23:59.70m
2JapanAkito Watabe+1.40s
3FinnlandIlkka Herola+21.50s
4ÖsterreichLukas Klapfer+21.80s
5NorwegenJørgen Gråbak+55.60s

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