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Verletzter Severin Freund wird zum Edelfan der DSV-Adler

Severin freut hat auch als Zuschauer viel Spaß bei der Vierschanzentournee
Severin freut hat auch als Zuschauer viel Spaß bei der Vierschanzentournee
Foto: © EIBNER/Joachim Hahne
01. Januar 2018, 10:43

 Severin Freund ging in seiner Rolle als Teamkapitän voll auf. Der Ex-Weltmeister klatschte Richard Freitag und Andreas Wellinger im Zielraum ab, munterte den enttäuschten Stephan Leyhe auf und biss vor Anspannung in die Fingerspitzen.

Dass er zurzeit Skispringer außer Dienst ist, fiel in Oberstdorf kaum auf. "Schön, wieder hier zu sein", sagte der 29-Jährige, der bei der Vierschanzentournee der Edelfan der DSV-Adler ist.

Zehn Jahre in Folge war Freund bei der Tournee als Aktiver dabei, 2015/2016 stand er bei allen vier Stationen auf dem Podest, wurde Zweiter der Gesamtwertung. In diesem Winter aber ist er nach zwei Kreuzbandrissen in sechs Monaten zum Zuschauen verdammt. Und fiebert mit seinen Kollegen mit - meist auf der Couch, manchmal vor Ort. "Wenn man kein Fan ist, dann ist man als Sportler falsch in der Sportart", sagt Freund.

In Oberstdorf wurde Freund von Freitag und Co. herzlich empfangen, als Ratgeber und Motivator ist der langjährige Vorflieger weiter gefragt. "Severin hat einen hohen Stellenwert in der Mannschaft, er war immer Vorbild. Wenn er dazu kommt, ist das ausschließlich positiv", sagte Bundestrainer Werner Schuster im Interview mit Funke Sport.

Schon bald soll Freund auch wieder aktiv zum Team stoßen, an ein Karriereende dachte der Gesamtweltcup-Sieger der Saison 2014/2015 nie. Überstürzen will er aber nichts, gerade weil der zweite Kreuzbandriss so schnell auf den ersten folgte. "Ich glaube, es war der siebte Sprung nach der langen Pause", sagt Freund über sein wohl zu schnelles Comeback im Sommer. In diesem Winter wird er daher nicht mehr auf eine Schanze klettern, selbst wenn die Ärzte grünes Licht gäben.

Stattdessen nutzt Freund die freie Zeit. Der Wahl-Münchner treibt sein Management-Studium an der FH Ansbach voran ("Manchmal werde ich in der Mensa erkannt"), fährt mit Frau Caren in den Urlaub oder schaut Wintersport im Fernsehen. "Alpin, Langlauf, Biathlon, Snowboard-Cross - ich bin überall dabei. Sogar Curling",sagt Freund.

Und in einem Jahr will Freund dann zur Tournee zurückkehren - als Skispringer. Zweifel daran hegt er keine. Er habe "Gottvertrauen, dass das Gefühl ganz tief drin ist und wiederkommt", sagt Freund: "Weg ist es auf keinen Fall."

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