Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich will den Videobeweis in der Fußball-Bundesliga nochmals eingehend prüfen. Das erklärte er gegenüber dem "Tagesspiegel".
"Wir werden die kurze Spielpause nutzen, um noch einmal alle Spielvorgänge der Hinrunde auszuwerten und einzuordnen", sagte Fröhlich mit Blick auf das anstehende Trainingslager der Referees auf Mallorca Anfang Januar.
In der Hinrunde hatte es immer wieder Unstimmigkeiten um das zu Saisonbeginn eingeführte Projekt gegeben. Fröhlich räumte nun Fehler bei der Umsetzung ein, die unter anderem die Schiedsrichter verunsichert hätten. Ob der Videobeweis dauerhaft eingeführt wird, soll im März entschieden werden.
Auch der Streit der Referees untereinander sei dem Projekt nicht zuträglich gewesen. "Bei einem so wichtigen Projekt ist es erst recht wichtig, dass das Team in eine Richtung denkt und handelt", sagte Fröhlich. "Fakt ist, dass die atmosphärischen Störungen dem Ansehen der Schiedsrichter geschadet haben", so der 60-Jährige.
Zu Saisonbeginn hatte der Berliner Schiedsrichter Manuel Gräfe seinen früheren Chefs Hellmut Krug und Herbert Fandel in einem Interview Günstlingswirtschaft unterstellt und damit heftige Auseinandersetzungen in der Szene ausgelöst.