Ausnahmezustand im Ally Pally: Bei seinem letzten WM-Turnier hat Darts-Legende Phil Taylor in der Abendsession am Donnerstag souverän die Runde der letzten Acht erreicht.
Der Engländer siegte in London mit 4:0 gegen Landsmann Keegan Brown. Im Vorfeld war das Match zum Generationenduell erklärt worden: Altmeister Taylor, Jahrgang 1960, gegen seinen 32 Jahre jüngeren Kontrahenten. Wie das Ergebnis erahnen lässt, musste Youngster Brown kräftig Lehrgeld zahlen.
"The Power" erwischte einen Traumstart. Den ersten Satz schnappte sich der Fanliebling problemlos, sein Average lag bei starken 100 Punkten. Brown konnte dem präzisen Spiel seines Gegenübers wenig entgegensetzen. Im ersten Durchgang reichte es zumindest noch für einen Leg-Gewinn, im zweiten ging "The Needle" dann völlig unter.
Mit der 2:0-Führung im Rücken wurde Taylor ein wenig nachlässig, gewann aber auch den dritten Satz letztlich knapp mit 3:2 nach einem furiosen Doppel-Tops-Finish.
Auch im vierten Durchgang hielt Brown dagegen und holte sogar einen 0:2-Rückstand auf. Nach zwei gewonnenen Legs in Serie keimte bei dem 25-Jährigen kurzzeitig Hoffnung auf, ehe "The Power" den Sack mit einem 106er Finish endgültig zumachte.
Am Freitag kommt es damit zum Prestigeduell zwischen Rekordweltmeister Taylor und dem zweimaligen Champion Gary Anderson. Der Schotte schaltete "Simply" Steve West 4:2 aus.
Der "Flying Scotsman" tat sich allerdings schwer, wie zwölf (!) vergebene Matchdarts beim Stand von 3:2 beweisen. Beim Checkout traf Anderson nur knapp 33 Prozent seiner Versuche. Herausforderer West konnte diese Schwächephasen jedoch nicht für sich nutzen.
Qualifikant Lewis überrascht weiter
Zuvor hatte Jamie Lewis, der sich in der 2. Runde sensationell gegen Peter "Snakebite" Wright durchgesetzt hatte, bereits das Viertelfinale der mit rund 2,1 Millionen Euro dotierten Veranstaltung eingetütet. Der Qualifikant gewann das Duell der Außenseiter gegen James Richardson 4:1 und trifft nun auf den Engländer Darren Webster.
Mit Ruhm bekleckerten sich die Kontrahenten am Donnerstag nicht. Zu viele Unkonzentriertheiten schlichen sich auf beiden Seiten ein. Immerhin war das Match lange Zeit spannender, als es das Resultat vermuten lässt. Erst im vierten Satz zog der Waliser Lewis mit einem 98er Average entscheidend davon und zog Richardson den Zahn.