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Frenzel-Kolumne: Im Wechselbad der Gefühle

Eric Frenzel konnte am Samstag in Ramsau gewinnen
Eric Frenzel konnte am Samstag in Ramsau gewinnen
Foto: © getty, Richard Heathcote
18. Dezember 2017, 13:10
sport.de
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Regelmäßig schreibt Deutschlands Kombinierer-König Eric Frenzel exklusiv für sport.de über die laufende Olympia-Saison. Heute berichtet der fünffache Gewinner des Gesamtweltcups über sein wechselhaftes Wochenende.

Mein erster Weltcupsieg in dieser Saison im österreichischen Ramsau, das über einen endlich ordentlichen Wettkampfsprung und über eine gute Leistung in der Loipe führte, macht mich sehr glücklich und zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Vor allem, wenn ich mir die einzelnen "Elemente" dieses Sieges vor Augen halte.

War der Probesprung am Freitag, der sogenannte PCR, den Athleten vor den Wettkampftagen springen, eher mäßig, konnte ich beim ersten Ramsauer Wettkampftag endlich einen Sprung zeigen, der in den letzten Trainings schon auf der Tagesordnung war. Wichtig war, diese Leistung im Wettkampf abzurufen - was Balsam für die Seele und Stärkung des Selbstbewusstseins war.

Von Platz drei ging es dann in die Loipe: Eine hervorragende Ausgangsposition, insbesondere im Hinblick auf meine gute läuferische Verfassung, die ich schon früh in der Saison hatte. Das Rennen verlief auch aus taktischer Sicht sehr gut. Zu den Spitzenleuten konnte früh aufgeschlossen werden und mit meinem Teamkameraden Fabian Riessle konnte ich das Rennen in unserem Sinne gestalten. Auch im Zielsprint mit Fabian hatte ich die Nase letztlich vorn.

Jury-Entscheidung nicht zwingend notwendig

Leider wurde am zweiten Tag der PCR-Probesprung gewertet, da die Jury wegen des Wetters das reguläre Springen abgebrochen hatte - eine Entscheidung, die aus meiner Sicht nicht zwingend notwendig war. Dennoch habe ich Verständnis für die Entscheidung der Leute um Renndirektor Lasse Ottesen habe, da dieser Juryjob ja nicht immer der einfachste ist und die Gesundheit der Athleten im Zweifel auch den Ausschlag zu geben hat.

Ich selbst musste dann noch den ganzen Wettkampftag aufgeben, da bei mir ein Infekt zugeschlagen hatte, der mich mit hohem Fieber schwächte - das Fortführen des Wettkampfs war undenkbar.

Der Rückblick auf die ersten drei Wettkampfwochen stimmt mich vom Verlauf der Entwicklung her positiv. Die Laufform könnte bisher besser nicht sein. Das Springen hat mir zum ersten Mal nach fünf Jahren einen holprigen Saisonstart beschert, weil die Abläufe von Anfang an nicht hundertprozentig optimiert waren und die schlechten Windbedingungen bei den skandinavischen Wettkämpfen mit einhergehenden schlechten Ergebnissen nicht das Beste für die mentale Disposition waren.

Das Springen hat sich aber nun von seinen Abläufen so stark verbessert, dass ich dort wieder 90 Prozent meiner alten Leistungsmöglichkeit habe. Das alte Wettkampfjahr ist vorüber. Mit Zuversicht schaue ich auf das Neue!

Herzlichst

Eric Frenzel

Die Kolumne wird präsentiert von "eins energie in sachsen"

Ramsau 2017/2018

1DeutschlandEric Frenzel24:17.80m
2DeutschlandFabian Rießle+0.70s
3NorwegenJan Schmid+8.10s
4DeutschlandVinzenz Geiger+25.40s
5JapanAkito Watabe+31.10s

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