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DSV-Duo will Aufschwung nach WM-Desaster

Marco Koch will nach einer Ernährungsumstellung wieder um die Medaillen mitschwimmen
Marco Koch will nach einer Ernährungsumstellung wieder um die Medaillen mitschwimmen
Foto: © getty, Clive Rose
12. Dezember 2017, 12:02

Bundestrainer Henning Lambertz glaubt an ein erfolgreiches Abschneiden der deutschen Schwimmer bei der Kurzbahn-EM. Seine zwei besten Athleten sind ein Grund dafür.

Frieden mit Philip Heintz, Freude über Marco Koch - seine beiden Vorschwimmer machen Bundestrainer Henning Lambertz nach einer Weltmeisterschaft mit viel Ärger und enttäuschenden Ergebnissen wieder froh. Doch nicht nur deshalb geht Lambertz mit einem guten Gefühl in die Kurzbahn-EM. Auch Athleten aus der zweiten Reihe können in Kopenhagen ab Mittwoch für Medaillen sorgen.

"Es tut allen unheimlich gut, dass nicht nur auf Marco Koch und Philip Heintz geschielt wird. Man muss fünf, sechs Athleten im Blick haben, die gute Chancen auf ein Finale haben und dort auch vorne landen können", sagte Lambertz. Auch Vizeweltmeisterin Franziska Hentke, Christian Diener, Sarah Köhler, Jacob Heidtmann und Damian Wierling wollen bei der Medaillenvergabe auf der 25-m-Bahn ein Wörtchen mitreden. "Wir haben ein starkes Team am Start", sagte Lambertz: "Wir wollen sehen, wo wir international stehen."

Nach dem schlechtesten Abschneiden in der WM-Geschichte vor vier Monaten in Budapest ist ein sichtbarer Aufschwung auch bitter nötig. Besonders motiviert sind die beiden DSV-Vorschwimmer. Weltrekordler Koch scheint durch eine Ernährungsumstellung seine Gewichtsprobleme in den Griff bekommen zu haben, und der Olympiafünfte Heintz hat den WM-Frust nach einer Aussprache mit dem Bundestrainer abgehakt.

Streit zwischen Heintz und Lambertz aus dem Weg geräumt

"Wir haben uns viel Zeit genommen und versucht, all das aus dem Weg zu räumen, was in der Vergangenheit vielleicht zwischen uns stand", berichtete Lambertz über das Gespräch, das in den Räumen des Deutschen Olympischen Sportbundes vor zwei Wochen in Frankfurt/Main stattgefunden hat. Heintz meinte dazu: "Er hat meine Probleme verstanden, ich seine. Von der Seite her sind wir wieder im Lot."

Bei der WM hatte Heintz nach seinem enttäuschenden siebten Platz über 200 m Lagen einen lange schwelenden Konflikt mit dem Bundestrainer öffentlich gemacht und unter anderem die Terminplanung kritisiert. Zweieinhalb Jahre vor Olympia in Tokio können sich aber weder Heintz noch Lambertz atmosphärische Störungen erlauben.

Bei der Kurzbahn-EM will Heintz wieder für sportliche Schlagzeilen sorgen. Zwar habe er in der Vorbereitung den Fokus auf Ausdauer und weniger auf Schnelligkeit gelegt, "trotzdem ist es mein Ziel, zwei Medaillen zu holen", sagte der Lagenspezialist mit Blick auf die Rennen über 200 und 400 m.

Koch setzt auf neues Ernährungs- und Kraftkonzept

Kochs unmittelbare Vorbereitung wurde zwar durch einen Magen-Darm-Virus gestört, doch insgesamt scheint der Kurzbahn-Doppelweltmeister auf dem richtigen Weg. Als Konsequenz aus dem blamablen Halbfinal-Aus bei der WM folgt er nun einem neuen Ernährungs- und Kraftkonzept. "Ich konnte meine Kraftwerte steigern und habe ein bisschen Gewicht verloren", sagte Koch: "Ich hoffe, dass ich das auch im Wasser umsetzen kann."

Das war in der vergangenen Saison sein großes Problem. Deshalb werden Koch und sein Heimtrainer Alexander Kreisel wieder auf ihr altes Trainingskonzept zurückgreifen. Lambertz, dessen Kraftkonzept umstritten ist, wertet das nicht als persönliche Niederlage: "Bei Marco lag das Abschneiden der WM nicht am Kraftkonzept, das hat er mir auch bestätigt. Die Ideen davon hat er schon immer trainiert."

Das DSV-Aufgebot in der Übersicht:

Frauen: Franziska Hentke, Aliena Schmidtke (beide SC Magdeburg), Sarah Köhler (SG Frankfurt), Nadine Lämmler (SV Nikar Heidelberg), Celine Rieder (Neckarsulmer Sport-Union), Jessica Steiger (VfL Gladbeck 1921)

Männer: Christian Diener (Potsdamer SV), Jacob Heidtmann (Swim-Team Stadtwerke Elmshorn), Philip Heintz (SV Nikar Heidelberg), Marco Koch (DSW 1912 Darmstadt), Marius Kusch (SG Stadtwerke München), Clemens Rapp, Fabian Schwingenschlögl (beide Neckarsulmer Sport-Union), Marek Ulrich (SV Halle/Saale), Florian Wellbrock (SC Magdeburg), Damian Wierling (SG Essen)

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