Bob-Pilotin Stephanie Schneider hat den deutschen Frauen neun Wochen vor den Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) den ersten Weltcup-Sieg seit fast drei Jahren beschert. Mit Anschieberin Lisa Buckwitz gewann die 27-Jährige am Samstag das Rennen in Winterberg und verwies Weltmeisterin Elana Meyers Taylor auf den zweiten Rang. Für Schneider war es der erste Weltcup-Sieg im erst neunten Rennen.
"Wir wollten uns nach unserem Sturz zuletzt in Whistler zurückmelden und Druck machen, das ist uns super gelungen", sagte Schneider in der "ARD". Europameisterin Mariama Jamanka wurde mit Annika Drazek Dritte und trug ihren Teil zum hervorragenden Ergebnis der deutschen Frauen beim ersten Heim-Weltcup des Winters bei.
Nach dem ersten Durchgang hatte Jamanka noch auf dem zweiten Rang gelegen. Nach einem wilden zweiten Lauf, an dessen Ende sie sogar stürzte, fiel sie aber zurück. Zwei Hundertstel fehlten am Ende auf den zweiten Platz. Anna Köhler erreichte mit Erline Nolte den guten achten Rang.
Spies ruft "hohe Ziele" aus
Durch den Sieg erfüllte Schneider nach ihrem dritten Platz beim Saisonauftakt in Lake Placid/USA auch schon die Nominierungskriterien für die Winterspiele in Südkorea. Jamanka war dies durch drei Top-8-Platzierungen zuvor bereits gelungen, Köhler benötigt nun nur noch eine solche in den kommenden Weltcups.
Der Leistungssprung des jungen deutschen Frauenteams ist besonders an Schneider zu beobachten. Erst in der Saison 2015/16 war sie an die Lenkseile gewechselt, noch länger liegt der letzte Weltcup-Erfolg der deutschen Pilotinnen zurück: Im Januar 2015 sorgten Anja Schneiderheinze und Cathleen Martini in St. Moritz sogar für einen Doppelerfolg.
Beide haben ihre Karrieren längst beendet, und mittlerweile ist der Generationswechsel vollzogen. Bundestrainer Rene Spies gibt daher hohe Ziele für Olympia aus. "Wir müssen alles daransetzen, aus eigener Kraft aufs Podest zu kommen. Das ist ein hohes Ziel, aber die Schritte im athletischen und fahrerischen Bereich machen das möglich", sagte er zuletzt.
