Der 1. FC Köln versinkt in der Krise. Drei Punkte nach 14 Spielen haben die Domstädter in akute Abstiegsgefahr gebracht. Die Drucksituation hat auch negative Auswirkungen auf einzelne Spieler, wie Konstantin Rausch.
Seit 2016 spielt Rausch beim FC und schaffte es mit den Kölnern bis in die Europa League. In der neuen Saison gilt er jedoch bei einigen Fans als Sündenbock in der Krise. In den vergangenen Wochen trafen den 27-Jährigen Anfeindungen. Pfiffe bekommt der Linksverteidiger häufig beim Warmmachen, bei Standards und Flanken zu hören.
"Ich bin seit zehn Jahren Fußballprofi und weiß, wie man sich zu verhalten hat. Es läuft gerade nicht gut bei uns und es ist völlig normal, dass dann die Stimmung kippt. Allerdings geht die negative Stimmung gerade sehr heftig in meine Richtung", sagte Rausch im Vereinsmagazin der Kölner vor dem Spiel gegen Freiburg am Sonntag. "Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass mir das nicht nahegeht."
Einen Vorteil dieser Situation sieht der Deutsch-Russe nur darin, dass er damit Kritik von seinen Mitspielern fernhalten könne. "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ein echter Teamplayer bin. Ich kann mit der Situation umgehen. Es gibt Spieler, die das so verunsichern würde, dass sie nicht mehr in der Lage wären, noch zu spielen. Ich bin in dieser Hinsicht zum Glück stark", erklärte Rausch. "Ich nehme mir auch bei der fünften oder sechsten Standardsituation den Ball und traue mich, Flanken aus dem vollen Lauf zu schlagen. Das würde ich nicht tun, wenn ich Angst vor den Reaktionen der Fans hätte, falls es nicht klappt."
Rausch äußert Verständnis für die Fans
Der russische Nationalspieler äußerte Verständnis für den Unmut der Fans in der sportlichen Talfahrt des FC. "Allerdings glaube ich, dass man mir nie vorwerfen kann, dass ich nicht hundert Prozent für den FC gebe, dass ich mich dem Abstiegskampf nicht stelle und nicht jeden Tag Vollgas gebe, egal ob ich Schmerzen habe oder angeschlagen bin. Ich rufe alles ab, was in meiner Macht steht und denke, das ist – über alle Spiele der Saison gesehen – nicht so schlecht, wie ich gerade dargestellt werde", meinte Rausch.
Um mit der Situation umzugehen, habe er allerdings Gespräche gesucht. "Ich habe mir darüber Gedanken gemacht und mich mit vielen Leuten ausgetauscht, auch mit meinen Mannschaftskollegen und unter anderem Peter Stöger. Sie haben mir gesagt, dass ich viele Sachen gut mache, zum Beispiel, was das Aufbauspiel oder das Zweikampfverhalten angeht. Über meine Standards brauchen wir nicht zu diskutieren. Die müssen besser kommen."































