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"Schon geil": Augsburg mischt die Liga auf

Der FC Augsburg ist eine der großen Überraschungen der Saison
Der FC Augsburg ist eine der großen Überraschungen der Saison
Foto: © getty, Alexander Scheuber
03. Dezember 2017, 11:52

In der Fußball-Bundesliga gilt seit sieben Jahren eine Art ungeschriebenes Gesetz. Am Ende der Saison landet immer ein Verein auf einem Europa-League-Platz, der dort kraft seiner wirtschaftlichen und personellen Möglichkeiten eigentlich nichts zu suchen hat.

2017 und 2013 war das der SC Freiburg, 2016 und 2014 Mainz 05. 2012 und 2011 Hannover 96 und 2015 schon einmal der FC Augsburg. Und in dieser Saison? Etwa schon wieder der FCA? "Wir stehen verdient da, wo wir stehen", sagte der Top-Einkauf Michael Gregoritsch nach dem verdienten 3:1-Sieg beim FSV Mainz 05. "Es ist schon geil, wie wir hier alle zusammenspielen."

Die Augsburger sind als Abstiegskandidat Nummer eins in diese Saison gestartet. Kurz vor dem Ende der Hinrunde gehören sie mit 22 Punkten aus 14 Spielen zum Kreis der Europa-League-Aspiranten.

Der Erfolg ist kein Zufall

Offiziell heißt das Saisonziel weiter Klassenerhalt. "Es gibt genügend Vereine, die zum gleichen Zeitpunkt auch so viele Punkte hatten und bei denen es dann trotzdem noch einmal eng geworden ist", sagte Trainer Manuel Baum. Aber der Augsburger Erfolg ist kein Zufall. Die eigenen Möglichkeiten genau zu kennen und dann nahezu optimal auszuschöpfen: Das macht der FCA in dieser Saison bislang besser als jedes andere Team in der Liga.

Am Samstag war das besonders gut zu beobachten. Denn eigentlich sind Mainz und Augsburg zwei Vereine, die vergleichbare Möglichkeiten und vergleichbare Ziele haben. Aber bei den Augsburgern sieht man im Moment genau das, was den Mainzern alles fehlt: Ruhe im Verein. "Einen richtig guten Plan" (Philipp Max), sprich ein akribisch einstudiertes und haargenau umgesetztes Konterspiel. Und dann noch gleich zwei Offensivspieler, die regelmäßig das Tor treffen.

"Wir wissen ganz genau, was wir zu tun haben"

15 Treffer haben der Mittelstürmer Alfred Finnbogason und der Mittelfeldspieler Gregoritsch zusammen schon erzielt. Zum Vergleich: Die gesamte Mainzer Mannschaft bringt es erst auf 15 Saisontore.

In der Opel Arena traf der Isländer Finnbogason sogar zwei Mal, in der 43. Minute per Foulelfmeter und in der 86. Minute als direkte Antwort auf den Mainzer Anschlusstreffer durch Gerrit Holtmann (85.). Der Österreicher Gregoritsch hatte zuvor das wichtige 1:0 erzielt (22.). "Wir sind sehr gut eingestellt. Wir wissen ganz genau, was wir zu tun haben. Und wir wissen ganz genau, wie wir jeden Gegner zu bespielen haben", erklärte des Neuzugang vom Hamburger SV. "Es ist für jeden einfacher zu spielen, wenn er eine klare Aufgabe hat."

Europa League (noch) kein Thema

Junge Spieler herauszubringen und interessant für höhere Aufgaben zu machen, war ebenfalls mal eine Mainzer Domäne. Auch in dieser Hinsicht hat der FCA die kriselnden 05er im Moment überholt. Denn der 24 Jahre alte Linksverteidiger Philipp Max spielt schon seit Wochen so stark, dass man ihn zumindest in Augsburg für einen kommenden Nationalspieler hält. "Früher oder später wird er dort landen. Aber wir müssen dem DFB keine Tipps geben", sagte Manager Stefan Reuter.

Ob das alles reicht für die Europa League? Die Augsburger gehen mit diesem Thema sehr gelassen um. "Wenn wir in 20 Spielen immer noch da stehen, gebe ich auch eine Auskunft zu Europa", sagte Daniel Baier.

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