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Legkov-Anwalt schießt gegen Oswald-Kommission

Legkov wurde auf Lebenszeit für Olympia gesperrt
Legkov wurde auf Lebenszeit für Olympia gesperrt
Foto: © AFP/SID/VASILY MAXIMOV
29. November 2017, 16:43

Der Anwalt des lebenslang für Olympia gesperrten russischen Skilangläufers Alexander Legkov hat die Oswald-Kommission des Internationalen Olympischen Komitees scharf kritisiert.

"Man hätte sich die Anhörungen ersparen können. Die Kommission hatte bereits ein Urteil, bevor wir die Tür zum Versammlungsraum öffneten", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung des deutschen Anwalts Christof Wieschemann.

Wieschemann kritisierte besonders die Ansicht der Kommission, dass es für eine lebenslange Dopingsperre "ausreiche nachzuweisen, dass irgendeine Art von Schema oder System existiert" habe. Der Internationale Sportgerichtshof CAS habe dagegen zuvor entschieden, "dass die Analyse individuell sein" müsse, so der Anwalt: "Es ist bemerkenswert, dass Tatbestand und Schlussfolgerungen des IOC die Existenz des CAS-Urteils noch nicht einmal erwähnen. Offenbar hat sich das Gremium damit nicht befasst."

Allerdings sieht es die IOC-Kommission als erwiesen an, dass Legkov wissentlich vor den Spielen ein Doping-Cocktail zu sich genommen hat und somit sehr wohl individuelle Schuld bestünde.

Legkovs Urinprobe ausgetauscht

Sotschi-Sieger Legkov war Anfang November auf Lebenszeit für Olympische Spiele gesperrt worden. Der Weltverband FIS erlaubte dagegen später zumindest vorläufig einen Start im Weltcup, um die Urteilsbegründung abzuwarten. Diese liegt seit Montag vor. Demnach ist das IOC davon überzeugt, dass Legkovs Urinprobe in Sotschi ausgetauscht wurde.

Wieschemann kritisierte das IOC zudem dafür, dass der heutige Kronzeuge Grigorij Rodtschenkow 2014 das russische Anti-Doping-Zentrum leiten konnte, obwohl es zuvor Anschuldigungen gegen ihn gegeben habe. "Rodtschenkow, der seit einem Jahr unter Verdacht stand, korrupt und in Doping verwickelt zu sein, wurde trotzdem unter der Verantwortung des IOC zum Direktor des Doping-Labors in Sotschi für die Olympischen Spiele 2014", so Wieschemann. Das IOC habe seine Verantwortung nicht wahrgenommen.

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