Die Kölner Haie haben den früheren Eishockey-Nationalspieler Peter Draisaitl als neuen Trainer verpflichtet.
Wenige Stunden nach der Trennung vom kanadischen Chefcoach Cory Clouston präsentierte der achtmalige deutsche Meister den 51-Jährigen als dessen Nachfolger. Draisaitl, der 1995 als Spieler mit den Kölnern den Meistertitel gewann, wird sein neues Amt am Dienstag übernehmen.
"Für mich als jemanden, der schon einmal Teil der Haie-Familie war, ist diese Aufgabe natürlich etwas ganz Besonderes. Und wenn ich ehrlich bin, war es für mich immer schon ein Traum, hier in Köln als Cheftrainer arbeiten zu dürfen. Jetzt ist es soweit", wird Draisaitl auf der KEC-Homepage zitiert.
"Peter Draisaitl bringt eine Menge Coaching-Erfahrung und sicherlich auch den Köln-Faktor mit zu den Haien. Wir sind überzeugt davon, dass er die Haie wieder in die Erfolgsspur zurückführen kann und freuen uns, dass er nun wieder ein wichtiger Teil der KEC-Organisation ist", erklärt Haie-Sportdirektor Mark Mahon zur Verpflichtung Draisaitls.
Am Mittwoch treten die Haie, derzeit nur Tabellenneunter mit lediglich fünf Punkten Vorsprung auf den Vorletzten Krefeld Pinguine, zum Auswärtsspiel bei den Iserlohn Roosters an.
Köln zum Handeln gezwungen
Am Morgen hatten die Kölner auf ihre sportliche Talfahrt reagiert und Clouston den Laufpass gegeben. Nach drei Niederlagen in den letzten vier Spielen und insgesamt 13 Gegentoren am Wochenende bei den Augsburger Panthern (4:7) und gegen den deutschen Meister Red Bull München (2:6) sei man "zu dem Entschluss gekommen, handeln zu müssen, um der Mannschaft einen neuen Impuls zu geben", so Mahon. Unter Clouston befinde sich "die Mannschaft aktuell in einem Tief und muss die Balance und Konstanz schnellstmöglich wiederfinden".
Der 48 Jahre alte Kanadier war seit Januar 2016 bei den Haien tätig, konnte allerdings mit seinem Team die hochgesteckten Erwartungen nie erfüllen. Im Januar 2017 war der Kontrakt mit Clouston, einst Chefcoach der Ottawa Senators in der NHL, bis 2019 verlängert worden.
Draisaitl, Vater des NHL-Jungstars Leon Draisaitl, war bis September 2016 Chefcoach beim HC Pardubice in der tschechischen Extraliga. Seine Trainerkarriere hatte er 2001 bei den Revier Löwen Oberhausen begonnen. Danach arbeitete er in Duisburg und Nürnberg, ehe er nach Tschechien wechselte.
Als Spieler machte ihn vor allem eine Szene berühmt: Im Viertelfinale der Olympischen Spiele 1992 in Albertville gegen Kanada blieb der Puck nach seinem Penaltyschuss auf der Linie liegen. Draisaitl, der auch für Mannheim, Essen und Oberhausen stürmte, bestritt 146 Länderspiele und nahm an drei Olympia-Turnieren und sieben Weltmeisterschaften teil.


















