Obwohl Trainerwechsel im modernen Fußball keine Besonderheit mehr sind, kommt es immer wieder zu Überraschungen. Das aktuellste Beispiel ist der englische Traditionsklub West Ham United, der mit der Verpflichtung des zuletzt chronisch erfolglosen David Moyes bei vielen Fans Fassungslosigkeit ausgelöst hat. Entsprechend beißend ist der Spott im Netz.
Dabei hatten die Hammers zu Saisonbeginn große Ambitionen. Mit dem kroatischen Teammanager Slaven Bilic an der Seitenlinie spielten die Ost-Londoner zuletzt zwei erfolgreiche Jahre und hofften 2017/2018 auf den Sprung ins internationale Geschäft. Doch nach elf Spieltagen ist die Euphorie verflogen. Mit neun mickrigen Punkten liegen die Irons auf einem Abstiegsplatz, Bilic wurde gefeuert.
Als Nachfolger wurde der erfahrene David Moyes ausgewählt. Nur stand der 54-Jährige zuletzt nicht unbedingt für erfolgreichen Fußball. Da wundert es kaum, dass die Netzgemeinde dem Schotten äußerst skeptisch gegenübersteht.
In seiner elfjährigen Amtszeit als Trainer des FC Everton hatte Moyes die Toffees einst ins obere Tabellendrittel geführt, doch bei seinen folgenden Stationen scheiterte er krachend.
Als Nachfolger des großen Sir Alex Ferguson bei Manchester United konnte er die Erwartungen nicht annähernd erfüllen, auch in Spanien bei Real Sociedad lief es alles andere als rund. Mit seinem bisher letzten Verein, dem AFC Sunderland, stieg Moyes in der vorigen Spielzeit sang- und klanglos ab. Die Horror-Saison der Black Cats ist auch den West-Ham-Fans nicht entgangen.
Unglückliche Formulierungen
Im offiziellen Statement seines neuen Klubs versuchten die Verantwortlichen zuletzt, die Vita ihres neuen Hoffnungsträgers aufzuhübschen. Einen Gefallen taten sie ihm mit Formulierungen wie "Gewinner des Community Shield mit Manchester United" nicht. Schließlich erlebten die Red Devils unter Moyes einen beispiellosen Absturz in der Liga.
Bitter: Einige User "gratulierten" den Hammers bereits ironisch zum Abstieg aus der Premier League.
In den sozialen Medien war in den vergangenen Tagen frohlockt worden, dass bald endlich wieder Einigkeit im zerstrittenen Fanlager der Hammers herrschen würde - wenn auch nur in der gemeinsamen Abneigung gegen Moyes.
Andere freuten sich, dass es 2018 endlich wieder zum Derby gegen den Erzrivalen FC Millwall kommen kann - in der zweiten Liga.
Erfahrung als Trumpf?
Immerhin ist die Verpflichtung des Schotten eine Garantie für Erfahrung im Klassenkampf. Moyes' erstes Spiel als Irons-Coach wird zugleich sein 500. Einsatz als Teammanager in der Premier League sein. Dieser magische Grenze haben zuvor nur drei Trainer geknackt.
Sein Erfahrungsschatz könnte letztlich Moyes' Schlüssel zum Erfolg werden und ihm helfen, West Ham wieder in Schwung zu bringen. Gelingt ihm das, dürften auch die Spötter im Netz verstummen.






























