Der ehemalige Torwart des Hamburger SV, Richard Golz, würde gerne in die Bundesliga zurückkehren. Als Torwarttrainer mit einem guten Auge für die Jugend weiß der 49-Jährige, was dem deutschen Fußball fehlt.
"Ich kann mir sehr gut vorstellen, wieder im Verein zu arbeiten", sagte Golz der "Bild". Erst Mitte September war er mit Trainer Christoph Daum bei der Nationalmannschaft Rumäniens entlassen worden. Zuvor arbeitete Golz bereits als Torwarttrainer für Hertha BSC und die zweite Mannschaft des HSV.
Die Hamburger hat Golz immer noch im Blick. Schließlich spielt sein 19-jähriger Sohn Jakob bei der U21 des HSV. Den Status seines Ex-Vereins, für den er zwischen 1987 und 1998 spielte, sieht er jedoch kritisch. "Man muss sich dran gewöhnen, dass der HSV nicht mehr in der ersten Tabellen-Hälfte steht", sagte Golz. "Der HSV war mal ein großer Verein. Schade, dass jetzt Platz 10 das Ziel sein muss." Aktuell stehen die Hamburger mit sieben Zählern auf dem Relegationsplatz.
Kritik an der Jugendarbeit
Mit ähnlich kritischem Auge beurteilt Golz die Lage des Jugendfußballs in Deutschland. "Wir haben in der Ausbildung ohne Frage einen Riesen-Fortschritt gemacht. Aber die Individualität bleibt auf der Strecke. Fast jedes Talent kann super pressen, schieben und weiß, wo es hinlaufen muss. Athletisch und taktisch sind alle top", erklärte der gebürtige Berliner. "Aber Spieler, die den Unterschied ausmachen, gibt es immer weniger. Uns fehlen Straßenfußballer, die ein Spiel entscheiden."
Das macht Golz unter anderem an Rückpässen zum Keeper fest. "Die Jungs lassen den Ball zwar schön laufen, aber wenn einer vom Gegner nur schief angeguckt wird, spielt er den Ball zurück zum Torwart", meinte er. "Unsere Talente können gar nicht mehr selbst entscheiden, ob, wann und wie sie ins Eins-gegen-Eins-Duell gehen. Die Spiele erinnern teilweise an Handball."





























