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Schiri-Zoff: Kinhöfer fordert Teammanager

Thorsten Kinhöfer schlägt einen Teammanager für Schiedsrichter vor
Thorsten Kinhöfer schlägt einen Teammanager für Schiedsrichter vor
Foto: © getty, Alexander Hassenstein
22. Oktober 2017, 11:43

Der früherer Bundesliga- und FIFA-Referee Thorsten Kinhöfer hat im Schiedsrichterstreit "eine Art Teammanager wie Oliver Bierhoff bei der Nationalmannschaft" gefordert.

Die Unparteiischen würden jemanden benötigen, der für sie da sei, "ihnen den Rücken stärkt, in der Öffentlichkeit als Sprachrohr von ihnen agiert und auch mal zu ihnen fährt, sie aufbaut, unterstützt, aber auch für eine "mannschaftliche Geschlossenheit" sorgt." Das sagte Kinhöfer der "Bild am Sonntag". Der 49-Jährige verwies auch auf den wirtschaftlichen Hintergrund bei den derzeitigen Auseinandersetzungen.

Zuletzt hatte der Deutsche Fußball-Bund die Ethikkommission des Verbandes unter dem Vorsitz des früheren Bundesaußenministers Klaus Kinkel eingeschaltet. Anlass waren die Vorwürfe des Bundesliga-Spielleiters Manuel Gräfe gegen Herbert Fandel, den Vorsitzenden des DFB-Schiedsrichterausschusses, und DFB-Schiedsrichtermanager Hellmut Krug. Ihnen hatte Gräfe "Vetternwirtschaft" und "fehlende Transparenz" bei der Auswahl und Nominierung der Unparteiischen vorgeworfen. Felix Brych, Sprecher der DFB-Schiedsrichter und Nummer 1 der deutschen Referees, hatte nach Angaben Gräfes seine Kritik unterstützt.

Weitermachen wie bisher ist ausgeschlossen

"Es gibt im Moment keine eindeutige Beweislage, weder in die eine noch andere Richtung", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel dem TV-Sender "Sky". Fandel hatte sich bisher nicht öffentlich zu den Auseinandersetzungen geäußert, sagte nur am Samstag am Rande des Spiels Eintracht Frankfurt - Borusssia Dortmund angesichts der guten Leistung des Unparteiischen Robert Hartmann: "Man sieht, es ist nicht alles schlecht im deutschen Schiedsrichterwesen."

"Im aktuellen Fall wäre ich dafür, dass beide Seiten ihre Ämter für den Moment ruhen lassen würden", sagte Kinhöfer über Fandel und Krug. "So könnte man etwas Dampf aus dem Kessel nehmen, damit sich die Ethikkommission in Ruhe mit dem Thema befassen und an einer Lösung arbeiten kann. Dass diese heißt: Weitermachen, wie bisher, ist ausgeschlossen. Dafür ist einfach zu viel Geschirr zu Bruch gegangen."

Es geht (auch) ums Geld

Zusammen mit dem ehemaligen Spitzenreferee Florian Meyer werde er in den kommenden Wochen die Gespräche mit den Bundesliga-Unparteiischen fortsetzen, hatte Lutz Michael Fröhlich, der Leiter der Schiedsrichterkommission Elite und hauptamtliche Chef der Referees beim DFB, angekündigt. "Den Vorgang an die unabhängige Ethik-Kommission zu geben, ist auch im Sinne der Eliteschiedsrichter, das ist aber ein ganz normaler Prozess und hat nichts mit einer Abstimmung über Mitglieder der Schiedsrichtergremien zu tun. Das wollen wir den Schiedsrichtern eben nicht zumuten", erklärte Fröhlich. Zudem solle im Wintertrainingslager auf Mallorca der "Teamgedanke bei den Eliteschiedsrichtern" wieder gestärkt werden.

In dem ganzen Streit geht es auch um handfeste wirtschaftliche Interessen. Geld spiele "eine sehr große Rolle", sagte Kienhöfer in der "BamS". "Je mehr Geld im Spiel ist, desto eher bleibt die Kameradschaft auf der Strecke", sagte er und verwies auf die 5000 Euro, die ein Referee pro Bundesliga-Partie erhält. "Da macht es schon einen Unterschied, ob ich in der Saison zwölf oder 18 Spiele pfeife."

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