Der US-amerikanische Ski-Star Lindsey Vonn hat vergangene Woche ihren Versuch erneuert, bei den Männern an den Start gehen zu dürfen. Die erfolgreichste Skirennfahrerin der Geschichte hat beim internationalen Skiverband FIS einen entsprechenden Antrag eingereicht. Vonn will 2018 auf ihrer Lieblingsstrecke im kanadischen Lake Louis bei den Männern in der Abfahrt an starten.
Eine ihrer größten Konkurrentinnen, die Liechtensteinerin Tina Weirather, sieht das kritisch. "Diese Aktion riecht für mich stark nach PR", sagt Weirather dem "Sportbuzzer" am Rande ihres Trainingscamps im schweizerischen Saas-Fee, wo sie sich unter anderem mit dem deutschen Team um Viktoria Rebensburg auf die Olympia-Saison vorbereitet.
Weirather, die in der Vorsaison die Super-G-Gesamtwertung gewann und bei der WM in St. Moritz Silber holte, kann sich aber erklären, warum Vonn mit ihrer Aktion drei Wochen vor dem Start in die neue Saison im österreichischen Sölden wieder einmal in den Schlagzeilen steht:
"In Nordamerika hat der Skisport nie die Aufmerksamkeit wie beispielsweise in Liechtenstein, der Schweiz oder Österreich. Lindsey Vonn könnte 100 Rennen gewinnen – die US-amerikanischen Medien würden nur wenig darüber berichten", sagt die Liechtensteinerin dem "Sportbuzzer".
Weirather kann aber auch verstehen, "dass Lindsey diese Chance nützen möchte, um den Skisport in Nordamerika zu promoten. Wenn sie jedoch gegen die Männer antritt, wird das zu einem Spektakel, ganz im Sinne der Amerikaner."
Eine Entscheidung über den formellen Antrag Vonns will der Welt-Verband FIS erst im Mai 2018 fällen.