Vitali Klitschko hat einige Monate nach dem Kampf seines Bruders Wladimir gegen Anthony Joshua die Verantwortung für die Niederlage übernommen. Am liebsten würde er selbst wieder in den Ring steigen, um seinen Bruder zu rächen.
"Ich fühle mich schuldig", sagte der ältere der Klitschko-Brüder im Interview mit "Fight Hub TV". Er habe Wladimir aus der Ringecke zugerufen, "dass er sich nach dem Niederschlag in der sechsten Runde zurückhalten soll. Ich hatte nicht erwartet, dass sich so ein muskulöser Boxer wie Joshua so gut davon erholt. Joshua hat mich überrascht. Er war schnell wieder fit und hat Wladimir gestoppt. Hätte ich das nicht getan, hätte ihn Wladimir in der sechsten oder siebten Runde ausgeknockt."
Doch sein jüngerer Bruder entschied nach dem Niederschlag gegen den Briten für eine passivere Taktik, die ihn letztendlich den Sieg kostete. Joshua schickte Klitschko auf die Bretter, in der elften Runde verlor der Ukrainer durch technischen K.o..
"Ein Fight gegen Joshua, das ist mein größter Wunsch!"
Eine Niederlage, die es dem 46-jährigen Vitali in den Fäusten jucken lässt. Die sind eigentlich seit 2012 im Ruhestand, seit 2014 ist er Bürgermeister von Kiew. Dennoch macht er keinen Hehl daraus, dass er seinen Bruder gerne rächen würde. Das hätte das Brüderpaar bei Niederlagen schließlich oft so gemacht, erklärte Vitali.
"Ein Fight gegen Joshua, das ist mein größter Wunsch! Ich habe das Gefühl, ich kann es besser machen, ich muss gegen Joshua kämpfen und die Gürtel zurück in die Familie holen", sagte Vitali mit deutlicher Übertreibung. Ein Comeback ist schließlich unrealistisch, das weiß auch Vitali selbst. "Es tut mir leid. In der Position, in der ich mich gerade befinde, gibt es nur eine sehr kleine Chance, zurückzukommen und gegen Joshua zu kämpfen. Ich glaube, wenn ich in den Ring steigen würde, würde ich ihn ausknocken. Aber im Moment kann ich das nicht tun."
