Woche vier in der NFL und die Liga hat möglicherweise einen Superstar zurück: Cam Newton. Der Quarterback der Carolina Panthers führte sein Team zu einem überraschenden Auswärtssieg bei den New England Patriots.
Dabei sah es zunächst so aus, als würde der 28-Jährige dort anknüpfen, wo er die ersten drei Spieltage aufgehört hatte. Nach je einem Field Goal auf beiden Seiten warf Newton einen tiefen Ball in Richtung von Damiere Byrd. Ein Fehler, denn der Receiver wurde von zwei Verteidigern gedoppelt und der Ball abgefangen. Interception.
Es war Newtons fünfter Fehlpass in dieser Spielzeit - bei gerade einmal zwei Touchdown-Pässen. New Englands Quarterback Tom Brady ließ sich nicht zweimal bitten und nutzte die Gelegenheit für den ersten Touchdown der Begegnung. Alles sah nach einem entspannten Nachmittag für die Patriots aus. Doch Newton riss sich zusammen und kam mit seinen Panthers zurück in die Partie.
Zweiter Panthers-Turnover
Im direkten Anschluss konnten auch die Gäste aus Carolina einen TD verbuchen. Fozzy Whitaker fing einen 28-Yard-Pass von seinem Quarterback zum 10:10-Ausgleich. Doch nicht nur das: Im Anschluss hielt die Panthers-Defense dicht, ermöglichte New England nur ein Field Goal. Wieder am Ball, nutzte Newton die Gelegenheit und marschierte in neun Plays 84 Yards über das Feld.
Zehn Yards vor der Endzone warf er den Ball zu Devin Funchess, der keine Probleme hatte das ovale Leder über die Goalline zu tragen. Zwar kamen die Patriots vor dem Pausentee zu einem weiteren Field Goal, die knappe Führung behielten aber die Panthers mit 17:16.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich aber ein ganz anderes Bild. Carolinas Running Back Jonathan Stewart, der bis dahin eine starke Partie abgeliefert hatte, ließ den Ball fallen. Fumble und Ballgewinn für die Patriots. Doch nun war es an der Offensive um Tom Brady unruhig zu werden. Nach nur sieben Plays über gerade einmal 25 Yards war Schluss für den Superstar und sein Kollektiv.
Newton mit Statement-Jubel
Im Gegenzug nutzte die Carolina-Offensive ihre Chance. Kurz vor der Endzone passte Newton erneut zu Funchess, der hatte wieder keine Probleme in der Endzone. Touchdown Panthers! Und die blieben zunächst auch am Drücker: die nächsten sechs Punkte erzielte Newton persönlich, nachdem er seinen Angriff bis an die Sieben-Yard-Linie geführt hatte. 30:16 für Carolina.
Als Jubel hatte Newton sich etwas Besonderes ausgedacht: in der Endzone blieb er stehen, blickte zu Boden und reckte die Faust in den Himmel. So wie es viele NFL-Athleten seit Wochen tun um gegen Rassismus, Ungleichheit und Präsident Donald Trump zu demonstrieren. "Ich habe das getan, um die Kraft auszudrücken, die wir Schwarzen haben", erklärte er nach dem Spiel.
Brady mit der Antwort?
Spätestens jetzt hatten die mitgereisten Fans nicht nur das Gefühl, dass hier etwas gehen könnte, tatsächlich war man gerade drauf und dran den Liga-Primus zu besiegen! Doch Tom Brady wäre eben nicht Tom Brady, hätte er keine Antwort auf derartige Situationen parat. Innerhalb von acht Minuten erzielte der 40-Jährige mit seiner Offensive zwei Touchdowns und glich das Spiel aus. Also doch keine Sensation?
Mit knapp über drei Minuten auf der Game Clock trat Newton an um sich die Partie doch noch zurückzuholen. Ein Touchdown gelang "Super Cam" zwar nicht mehr. Aber er führte seine Offensive immerhin in Reichweite eines Field Goals, welches Kicker Graham Gano mit dem Ablaufen der Spielzeit zum 33:30 verwandelte. Die Panthers schlagen die Patriots!
Die restlichen Ergebnisse:
Green Bay Packers 35:14 Chicago Bears
Miami Dolphins 0:20 New Orleans Saints
Houston Texans 57:14 Tennessee Titans
New York Jets 23:30 OT Jacksonville Jaguars
New England Patriots 30:33 Carolina Panthers
Minnesota Vikings 7:14 Detroit Lions
Atlanta Falcons 17:23 Buffalo Bills
Baltimore Ravens 9:26 Pittsburgh Steelers
Cleveland Browns 7:31 Cincinnati Bengals
Dallas Cowboys 30:35 Los Angeles Rams
Los Angeles Chargers 24:26 Philadelphia Eagles
Tampa Bay Buccaneers 25:23 New York Giants
Arizona Cardinals 12:15 San Francisco 49ers
Denver Broncos 16:10 Oakland Raiders
Seattle Seahawks 46:18 Indianapolis Colts