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Für SVW-Schlafmützen ist "ein Punkt viel zu wenig"

Für Werder-Coach Alexander Nouri (Mitte) ist Aufarbeit angesagt
Für Werder-Coach Alexander Nouri (Mitte) ist Aufarbeit angesagt
Foto: © getty, Martin Rose
24. September 2017, 11:35

Auch gegen den SC Freiburg hat Werder Bremen die erste Halbzeit verschlafen, die Hanseaten grübeln über die Gründe und warten nach dem sechsten Spieltag noch auf den ersten Bundesliga-Sieg.

Nach dem nächsten Sieglos-Spiel wunderten und ärgerten sich die Schlafmützen von Werder Bremen am meisten über sich selbst. "Die haben in der ersten Halbzeit härter gearbeitet - das kann nicht sein", sagte Niklas Moisander: "Wir müssen abgezockter werden." Und Florian Kainz meinte nach dem unnötigen 0:0 gegen den SC Freiburg: "Es ist wichtig, dass wir 90 Minuten unsere Leistung abrufen - nicht 45."

Doch die Hanseaten zeigten erneut nur eine Halbzeit lang eine bundesligataugliche Vorstellung, die erste Hälfte verpennten die Grün-Weißen wie zuletzt beim VfL Wolfsburg (1:1). Und so wartet der Tabellenvorletzte seit Ende April auf einen Dreier, nach dem Spiel schallten Trainer Alexander Nouri und seinem Team Pfiffe der enttäuschten Fans entgegen. "Der Punkt ist viel zu wenig. Das sehen wir alle so", sagte Angreifer Fin Bartels.

Fehlende Schlitzohrigkeit

Eine Woche vor dem Nordderby beim Erzrivalen Hamburger SV ist die Lage an der Weser ungemütlich geworden. "Wir sind uns der Situation bewusst", sagte Mittelfeldmann Kainz, wollte den Begriff Abstiegskampf nach dem sechsten Spieltag aber noch nicht in den Mund nehmen.

Auch Nouri glaubt daran, dass seinem Team nur Nuancen zum Erfolg fehlen, ein "Brustlöser". Der 38-Jährige haderte am Ende damit, dass seine Mannschaft ihre Möglichkeiten nicht nutzt. "Eine der zahlreichen Chancen in der zweiten Halbzeit muss man einfach nutzen, da muss man auch einmal die letzte Konsequenz haben, den Ball mit aller Macht über die Linie zu drücken", sagte Nouri.

Doch gerade ohne die verletzten Max Kruse (Schlüsselbeinbruch) und Zlatko Junuzović (Achillessehnenprobleme) fehlt Werder eine gehörige Portion Schlitzohrigkeit. Neuzugang Ishak Belfodil wirkte zwar bemüht, aber auch ein bisschen hölzern.

Marschroute: Ruhe bewahren!

Erst drei Treffer haben die Bremer erzielt, die Offensiv-Power von einst ist verpufft - öffentlich schlägt aber noch niemand Alarm. Ruhe bewahren lautet das Motto an der Weser. "Ich glaube an die Qualität der Mannschaft. Wir werden da unten rauskommen, davon bin ich absolut überzeugt", sagte Defensivstratege Moisander: "Wir kennen das aus der vergangenen Saison."

Vor ziemlich genau einem Jahr übernahm Nouri die Verantwortung, damals war Werder Letzter. Doch die Norddeutschen konnten sich noch auf ihren starken Angriff verlassen, Kruse und der mittlerweile für Hoffenheim spielende Serge Gnabry wirbelten und machten immer wieder den Unterschied aus. Diese Zeiten sind vorbei. "Es ist eine schwierige Situation, da müssen wir nicht drumherum reden", sagte Thomas Delaney: "Wir konzentrieren uns zu sehr darauf, nicht zu verlieren statt zu gewinnen."

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