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Video-Schiri nach Köln-Chaos auf der Anklagebank

Kölns Coach Peter Stöger (2.v.l.) war nach dem Spielende mächtig angefressen
Kölns Coach Peter Stöger (2.v.l.) war nach dem Spielende mächtig angefressen
Foto: © getty, Martin Rose
18. September 2017, 13:26

Der (angekündigte) Protest des 1. FC Köln gegen die Wertung des Spiels bei Borussia Dortmund wirft viele Fragen in Bezug auf den Videobeweis auf. Eine Wiederholung aber erscheint unwahrscheinlich.

Der 1. FC Köln will den Video-Richter nach dem Regelchaos von Dortmund erbarmungslos auf die Anklagebank setzen. Die erste eklatante Fehlentscheidung trotz Videobeweis wirft viele Fragen auf und könnte sämtliche DFB-Instanzen beschäftigen - ein Erfolg eines Kölner Protests gegen die Wertung des 0:5 beim BVB ist aber trotz aller Wut unwahrscheinlich.

Denn im bindenden Protokoll des International Football Association Board (IFAB) wird ausgeschlossen, dass Fehlentscheidungen des Video-Schiedsrichter-Assistenten (VSA) Einfluss auf die Spielwertung haben können. So krass sie auch sein mögen.

"Ein Spiel ist nicht ungültig aufgrund von Fehlfunktion(en) der VSA-Technologie, falscher Entscheidungen, die den VSA betreffen, oder der Entscheidung, einen Vorfall nicht zu prüfen, oder der Prüfung einer nicht prüfbaren Situation", steht auf Seite neun des Protokolls eindeutig. Der VSA sei ein "Spieloffizieller". Ergo: Es gibt (eigentlich) keinen Spielraum für eine Wiederholung.

Schmadtke sieht Chancen auf Neuansetzung

Jörg Schmadtke interessiert das allerdings nicht. Der FC-Manager will nach dem Regelverstoß eine Grundsatzentscheidung vor dem zuständigen Sport- und in zweiter Instanz Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes erzwingen. Es gab keine Anzeichen für ein Nachgeben. "Wir können nicht so tun, als sei nichts passiert. Wir wollen wissen, wie die Rechtslage ist", bekräftigte Schmadtke am Montag. Darüber hatte er Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich laut "Welt" noch während des Spiels informiert. Schmadtke sieht "gute Chancen, dass das Spiel neu angesetzt wird".

Der formale Akt des Protests stand zunächst aus. "Wir wollen erst unsere Argumentation klären", sagte Kommunikationsleiter Tobias Kaufmann. Die Linie sollte klar sein: Schiedsrichter Patrick Ittrich hat wohl gepfiffen, bevor der Ball vor dem 2:0 von Sokratis (45.+2) über der Linie war. Jeder Pfiff des Schiedsrichters unterbricht das Spiel sofort und unwiderruflich. Der Video-Assistent übersah (oder überhörte) dies. Er hätte nicht eingreifen dürfen.

Dortmund reagierte nach seinem Torfestival höhnisch, nach dem Motto: Stellt euch nicht so an, ihr wart schlecht. "Wenn sie Protest einlegen wollen, sollen sie. Aber das ist doch grotesk, nahezu lächerlich", sagte Sportdirektor Michael Zorc. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke stimmte zu: "Ich muss sagen: ganz schlechte Verlierer!"

Lehmann: "Haben auf die Schnauze gekriegt"

Dabei sieht der FC seine sportliche Unterlegenheit durchaus ein. "Wir haben auf die Schnauze gekriegt", sagte Kapitän Matthias Lehmann. Doch es geht um anderes, wie Leonardo Bittencourt verdeutlichte: "Es ist Schwachsinn. Entweder, die Schiedsrichter kennen die eigenen Regeln nicht, oder wir müssen sie darauf hinweisen. Aber dann hören sie auch nicht zu." Hellmut Krug, Projektleiter Videobeweis, und Fröhlich waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Das IFAB bereitet eine Stellungnahme vor.

Der Videobeweis, der sich in einer Testphase befindet, steht als Konstrukt infrage. Eine klare Linie ist noch nicht zu erkennen, vielmehr werden Graubereiche offenbar, wie bereits bei der schweren Verletzung des Stuttgarters Christian Gentner zu sehen war. Nun gibt es den ersten Fall, bei dem statt mehr Gerechtigkeit eine Ungerechtigkeit steht. Erst durch das Urteil des Video-Assistenten Felix Brych wurde aus einer - auf dem Platz nicht einmal umstrittenen Entscheidung - ein Regelverstoß.

Einen ähnlich gelagerten Fall gab es in der Bundesliga 1997. Sean Dundee erzielte am 2. Spieltag 0,6 Sekunden nach einem Pfiff von Schiedsrichter Michael Malbranc das 2:2 für den Karlsruher SC bei 1860 München. Malbranc hatte ein Foul geahndet - das Tor gab er trotzdem. Das DFB-Sportgericht entschied auf Wiederholungsspiel, die FIFA kassierte das Urteil mit Verweis auf die Unangreifbarkeit der Tatsachenentscheidung. Malbranc pfiff nie wieder ein Bundesligaspiel.

Erst ein Spiel der Ligahistorie wurde wegen einer Schiedsrichter-Fehlentscheidung wiederholt: Das Duell zwischen Bayern München und dem 1. FC Nürnberg 1993/94. Thomas Helmer hatte den Ball vorbeigestochert, doch Schiedsrichter Hans-Joachim Osmers entschied auf (falschen) Hinweis seines Linienrichters Jörg Jablonski auf Tor. Die Bayern gewannen 2:1, das Wiederholungsspiel sogar 5:0.

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