Der topgesetzte Rafael Nadal hat die US Open gewonnen und seinen dritten New-York-Titel nach 2010 und 2013 geholt. Der 31-jährige Spanier besiegte den Überraschungsfinalisten Kevin Anderson aus Südafrika (Nr. 28) in einem relativen einseitigen Endspiel mit 6:3, 6:3, 6:4.
Nach 2:27 Stunden verwandelte Paris-Rekordchampion Nadal seinen zweiten Matchball mit einem Volley und ließ sich von den 23.771 Zuschauern im ausverkauften Arthur-Ashe-Stadium feiern.
Anderson nahm die Niederlage mit Fassung. "Ich weiß, dass wir im gleichen Alter sind, aber ich habe Dich immer als mein Idol angesehen", sagte er in Richtung von Nadal und fügte hinzu: "Es waren unglaubliche zwei Wochen. Im letzten Jahr war es hart, weil ich verletzt war. Aber jetzt bin ich in meinem ersten Grand-Slam-Finale gewesen. Es war toll. Vielen Dank." Er habe mit den vielen Emotionen klarkommen müssen und freue sich, auf den Rest des Jahres, so der Südafrikaner weiter: "Ich bin sehr zufrieden mit allem, was sich bisher ergeben hat."
"Die letzten Wochen war sehr speziell für mich", erklärte ein glücklicher Nadal und sendete einen Glückwunsch an seinen Gegner: "Du bist zurückgekommen nach all den Verletzungen und ein tolles Vorbild für alle Kinder". Es sei toll, was in diesem Jahr alles passiert ist, sagte der Spanier weiter: "Das Turnier hier mit einem Sieg zu beenden, dazu noch vor diesen überragenden Zuschauern, macht mich sehr glücklich."
Für seinen 16. Grand-Slam-Titel und seinen ersten Hartplatz-Coup seit über dreieinhalb Jahren kassierte Nadal ein Preisgeld in Höhe von 3,7 Millionen Dollar. Der gleichaltrige Anderson, der erstmals in einem Major-Finale stand, bekam einen Scheck über mehr als 1,8 Millionen Dollar überreicht.
Anderson nervös und ohne Break
Als Nummer 32 des ATP-Rankings war der 2,03 Meter große Aufschlagspezialist der am schlechtesten platzierte Finalteilnehmer bei den US Open seit Einführung der Computer-Rangliste 1973. Anderson war der erste Südafrikaner seit 52 Jahren, der wieder ein US-Open-Endspiel erreichte.
Nadal gewann damit nach den French Open im Juni sein zweites Grand-Slam-Event des Jahres. Mindestens zwei Major-Erfolge in einer Saison waren dem Linkshänder zuletzt 2013 geglückt. Der Schweizer Roger Federer (Nr. 3), in Flushing Meadows im Viertelfinale gescheitert, triumphierte 2017 bei den Australian Open und in Wimbledon.
Anderson war die Nervosität im bislang wichtigsten Match seiner Karriere zunächst deutlich anzumerken. Im Gegensatz zu Nadal hatte er große Probleme, seine Aufschlagspiele durchzubringen.
Rückhand-Volley ins Glück
Seinen fünften Breakball konnte der Favorit dann zur 4:3-Führung nutzen, wenig später verwandelte Nadal seinen ersten Satzball mit einem Rückhand-Volley.
Auch danach blieb der zehnmalige Paris-Gewinner am Drücker und leistete sich kaum unerzwungene Fehler (insgesamt elf Unforced Errors). Die Basis für seinen Sieg legte Nadal, als er Anderson gleich zu Beginn des dritten Durchgangs das Service abnahm. Der Branchenführer indes ließ keinen einzigen Breakpunkt zu.
Beim mit 50,4 Millionen Dollar dotierten letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres hatten fünf Spieler aus den Top elf wegen Verletzungen gefehlt - unter anderem Titelverteidiger Stan Wawrinka (Schweiz) sowie Andy Murray (Großbritannien) und Novak Djokovic (Serbien).














