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Sa, 13.09. - So, 21.09.

Bronze, Silber - bald Gold? Freimuth plant Angriff

Rico Freimuth (l.) schielt auf die Gold-Medaille im Zehnkampf
Rico Freimuth (l.) schielt auf die Gold-Medaille im Zehnkampf
Foto: © getty, Matthias Hangst
13. August 2017, 15:25

Rico Freimuth und Kai Kazmirek setzten in London mit Silber und Bronze die große deutsche Zehnkampf-Tradition fort. Lediglich der Franzose Kevin Mayer ist für sie derzeit nicht zu packen.

Rico Freimuth zeigte stolz auf seine Silbermedaille, "Bronze habe ich vor zwei Jahren gewonnen", sagte der Zehnkämpfer und rief dann in den Katakomben der Londoner Arena dem neuen Weltmeister Kevin Mayer zu: "Jetzt will ich deine." Und der Franzose musste lachen.

Doch Freimuth meint es ernst mit dem Angriff auf den Thron des Königs der Athleten. "Man muss sich immer neue Ziele setzen", sagte der Hallenser, nachdem er bei der WM ein Treppchen nach oben geklettert war. Mit 8564 Punkten musste er sich nur Mayer (8768) geschlagen geben, der Nachfolger des zurückgetretenen Olympiasiegers und Weltrekordlers Ashton Eaton (USA) wurde bei der Siegerehrung eingerahmt von zwei Deutschen - Bronze gewann Kai Kazmirek (8488).

Noch vor einem Jahr hätte wohl nicht einmal Freimuth darauf gewettet, dass er in London um den WM-Titel kämpfen würde. Nach seinem Bronze-Coup von Peking begannen die Probleme, Verletzungen warfen den 29-Jährigen immer wieder zurück - 2016 war ein Seuchenjahr für Freimuth, keinen Zehnkampf konnte er beenden, auch bei Olympia in Rio musste er aufgeben.

Mayer? "Er hat den Sieg verdient"

"Diese Medaille bedeutet mir alles", sagte Freimuth: "Ohne die Erlebnisse in 2016 hätte ich das nicht erreicht." All die Rückschläge, die aufkommenden Zweifel, haben ihn mental nur noch stärker gemacht. "Ich hatte meine Nerven sehr gut im Griff und konnte mein Niveau abrufen", sagte der Sohn von Uwe Freimuth, der mit 8792 Punkten immer noch der zweitbeste deutsche Zehnkämpfer der Geschichte ist.

Kurz schnupperte Freimuth auch an Gold, Mayer hatte beim Stabhochsprung gewackelt und seine Einstiegshöhe erst im dritten Versuch gemeistert. "Ich habe ihm gewünscht, dass er drüber springt. So wollte ich nicht Weltmeister werden", sagte Freimuth: "Er hat sich den Sieg verdient."

Freimuth war auch mit Silber mit sich im Reinen, nach Rio hatte er den Reset-Knopf gedrückt, das Training ein bisschen umgestellt, sein Leben umgekrempelt, der früher Rastlose hat seine Mitte gefunden. Privat fühle er sich pudelwohl, aber darüber "will ich nicht reden", sagte Freimuth. Ein BWL-Studium hat er aufgenommen, das sei zwar anstrengend, mache aber auch Spaß und eröffne einen neuen Horizont. "Ich will nicht der dumme Sportler bleiben", sagte Freimuth.

Freimuth will Mayer "unter Druck setzen"

Er plant seine Zukunft - beruflich und sportlich. "Ich habe zwei WM-Medaillen. Ich möchte auf jeden Fall noch eine EM-Medaille. Und ich möchte auch eine Olympia-Medaille. Dafür werde ich nochmal alles hinten anstellen", sagte Freimuth, und im Gegensatz zu Eaton ("Mentales Monster") sei auch Mayer "schlagbar. Man muss ihn nur etwas mehr unter Druck setzen."

Doch erst einmal sollte in London noch die große deutsche Zehnkampf-Party steigen. "Ich denke mal, dass es eine lange Nacht wird", sagte Kazmirek.

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