Zwei Jahre nach ihrem Gold-Coup von Peking hat Katharina Molitor eine weitere WM-Medaille im Speerwurf um rund anderthalb Meter verpasst.
Die 33-Jährige musste sich in London mit 63,75 m und Platz sieben zufrieden geben. "Nach dem dritten Wurf war leider keine Kraft mehr da. Insgesamt habe ich mich gut gefühlt, aber hinten raus war nix mehr da", sagte Molitor anschließend: "Ich kann nicht erklären, warum das in Peking anders war. Ich bin weder zufrieden noch unzufrieden, der Wettkampf war einfach okay."
Gold gewann Weltrekordlerin Barbora Špotáková aus Tschechien mit 66,76 m - zehn Jahre nach ihrem ersten WM-Titel.
Silber und Bronze gingen an China, Li Lingwei landete mit 66,25 m vor Lyu Huihui (65,26), die vor zwei Jahren hinter Molitor Vizeweltmeisterin war. Rio-Olympiasiegerin Sara Kolak (64,95/Kroatien) und Europameisterin Tatsiana Khaladovich (64,05/Weißrussland) gingen ebenso leer aus.
Gut, aber nicht gut genug
Molitor hatte nach einer durchwachsenen Saison noch einmal auf ein Happyend gehofft. "Es wird schwer, aber ich werde um eine Medaille kämpfen", sagte sie vor dem Finale. Schließlich hatte sie sich in der Qualifikation mit starken 65,37 m quasi aus dem Nichts zurückgemeldet. Denn seit ihrem sensationellen Gold-Wurf im letzten Versuch von Peking vor 24 Monaten war bei der Lehramtsstudentin nicht mehr viel zusammengelaufen.
Doch vor der WM stellte sie in Absprache mit ihrem Coach Helge Zöllkau noch einmal das Training um, prompt flog der Speer wieder bei Molitor, die mit einer Saisonbestleistung von nur 62,26 m nach London gereist war. Doch für ganz vorne war es dann doch zu wenig.
Erstmals seit sechs Jahren blieben die DLV-Speerwerferinnen damit ohne WM-Medaille. Christin Hussong war bereits in der Qualifikation ausgeschieden. Ex-Weltmeisterin Christina Obergföll und die frühere Europameisterin Linda Stahl, Bronzemedaillengewinnerin von London 2012, hatten nach den Sommerspielen in Rio ihre erfolgreichen Karrieren beendet.
