Angelique Kerber standen die Zweifel ins Gesicht geschrieben. Sie verdrehte die Augen, zuckte mit den Schultern, schimpfte mit sich selbst - und blieb doch im Wettbewerb.
In der zweiten Runde von Wimbledon zitterte sich die Vorjahresfinalistin gegen die Weltranglisten-88. Kirsten Flipkens aus Belgien nach 1:45 Stunden zum 7:5, 7:5.
Die Deutsche muss sich in ihrem nächsten Match allerdings steigern. Bereits gegen Flipkens, die in diesem Jahr das Viertelfinale des Turniers in Acapulco als bestes Ergebnis zu Buche stehen hat, wirkte die 29-Jährige noch verunsicherter als bei ihrem Zittersieg in der ersten Runde. Zwar sagte sie später, "ich bin glücklich mit meiner Vorstellung", sah dabei allerdings nicht so aus.
Kerbers Körpersprache erinnerte an einige Auftritte vor dem Jahr 2016, in dem sie mit zwei Grand-Slam-Titeln, dem Finale in Wimbledon und der olympischen Silbermedaille den Tennis-Thron erobert hatte. Selbst nach Punkten haderte sie mit sich und winkte ab. Und die Aufgaben werden von Runde zu Runde größer.
"Nicht das beste Tennis gespielt"
Bislang durfte Kerber froh über ihre Auslosung sein, anders als die Weltranglistendritte Karolina Pliskova, die bereits in der zweiten Runde aus dem Turnier flog.
"Ich habe zwar nicht das beste Tennis gespielt, aber immerhin gekämpft", erklärte Kerber, auf die nun die Amerikanerin Shelby Rogers wartet, immerhin erneut keine furchterregende Aufgabe.