Die Rückkehr an den Ort seiner Kindheitsträume steht bevor, dennoch genoss Dustin Brown in Wimbledon zunächst seinen hart erkämpften Auftaktsieg.
Gegen den Portugiesen Joao Sousa hatte der Deutsch-Jamaikaner bereits 3:6, 3:5 zurückgelegen, es drohte das schnelle Aus bei seinem Lieblings-Grand-Slam. Mit mutigem Angriffstennis und etwas Glück drehte Brown jedoch die Partie, gewann 3:6, 7:6 (7:5), 6:4, 6:4 und darf sich nun auf ein Duell mit Titelverteidiger Andy Murray freuen.
Das Match am Mittwoch wird aller Voraussicht nach auf dem Centre Court stattfinden, dem legendären Platz, den Boris Becker einst als sein Wohnzimmer bezeichnet hatte und auf dem Brown vor zwei Jahren seine persönliche Sternstunde erlebte.
Damals bezwang er den spanischen Superstar Rafael Nadal und avancierte mit seiner spektakulären Spielweise zum Liebling im All England Club. "Schon damals habe ich gesagt: Das sind Dinge, von denen man als Kind geträumt hat", sagte Brown.
Mit der gleichen Taktik gegen Murray?
Der 32-Jährige aus Winsen/Aller zog als erster der 17 deutschen Tennisprofis im Südwesten Londons in die zweite Runde ein, am Montag angesetzt waren unter anderem auch die Spiele von Oldie Tommy Haas und Ex-Finalistin Sabine Lisicki.
Die Weltranglistenerste Angelique Kerber und Jungstar Alexander Zverev greifen erst am Dienstag ins Geschehen ein.
Dann wird sich Brown bereits intensiv mit der zweiten Runde befassen, allerdings wird er seine Taktik gegen Lokalmatador Murray kaum ändern. "Es wird ein ähnliches Match wie damals gegen Rafa werden", sagte Brown: "Ich versuche, mir nicht zu viele Sorgen zu machen. Ich hoffe, niemand buht mich aus."
Brown will Murray aus "seiner Komfortzone zu holen"
Das wird kaum passieren, immerhin steht Brown für all das, was die Fans in Wimbledon lieben. Der Weltranglisten-97. greift kompromisslos an, liegt bei Volleys manchmal quer in der Luft und zeigt Emotionen.
"Das ist meine Art, Tennis zu spielen. Wenn die Leute sie mögen, dann ist es natürlich eine schöne Sache, aber daran denke ich nicht, wenn ich auf den Platz gehe", sagte Brown.
Sein Ziel gegen Murray werde es sein, den Branchenführer aus "seiner Komfortzone zu holen". Immerhin war der Schotte zuletzt angeschlagen. Beim 6:1, 6:4, 6:2 gegen den Kasachen Alexander Bublik war von seinen Hüftproblemen jedoch wenig zu sehen. "Anscheinend ist es nicht so schlimm", sagte Brown.
Das konnte auch Herzogin Catherine bestätigen, die am Montag ohne ihren Gatten William den All England Club besuchte und aus der Royal Box ihrem Lieblingsspieler die Daumen drückte. Gegen Brown muss Murray allerdings auf die königliche Unterstützung verzichten.






