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Zeelenberg: Worin sich Viñales und Lorenzo ähneln

Maverick Viñales gilt als Spätbremser
Maverick Viñales gilt als Spätbremser
Foto: © HOCH ZWEI / Italy Photo Press
23. Juni 2017, 14:29

Nach den ersten sieben Saisonrennen ist klar: Maverick Viñales und Yamaha, diese Partnerschaft ist von Erfolg gekrönt. Über drei Siege (Katar, Argentinien und Frankreich) und einen zweiten Platz (Italien) durfte man sich bereits freuen, außerdem führt der Spanier immer noch in der WM-Tabelle.

Vergleicht man diese Statistik mit Vorgänger Jorge Lorenzo (2008: vier Podestplätze, ein Sieg), dann schneidet Viñales besser ab. Yamaha-Ridingcoach Wilco Zeelenberg, vormals enger Vertrauter des Ex-Champions, erklärt, was die beiden Piloten unterscheidet.

"Sie haben natürlich unterschiedliche Charaktere, aber sie sind darauf fokussiert zu gewinnen. Darin ähneln sie sich schon", streicht der Niederländer gegenüber "MotoGP.com" hervor. Beide Toppiloten hassen es zu verlieren. "Dadurch werden diese Fahrer so stark, aber natürlich sind sie verschieden." Seit 2010 arbeitete Zeelenberg eng mit Lorenzo zusammen, drei WM-Titel (2010, 2012 und 2015) waren das Ergebnis. Nach sieben Jahren trennte sich Lorenzo mit dem Wechsel zu Ducati auch von seinem Mentor.

Nun kümmert sich Zeelenberg bei Yamaha um Neuzugang Viñales. Mit einem Doppelerfolg zum Saisonauftakt hätte der Einstand für den 22-Jährigen nicht besser laufen können. Der Spanier sei in seiner Wesensart deutlich zurückhaltender und ruhiger: "Maverick hat seine Gefühle vielleicht etwas besser im Griff, aber auch er kann wütend werden, wenn er nicht bekommt, was er möchte." Lorenzo sei im Gegensatz dazu sehr "speziell". Der Ducati-Neuling verliert eher die Contenance und wird emotional. "Er braucht dann zehn Minuten, kommt aber auch stärker zurück."

"Maverick nutzt seinen Körper sehr gut"

Auch beim Fahrstil gibt es Unterschiede. Bereits vor dem Saisonauftakt analysierte Zeelenberg die beiden Spanier. "Maverick ist schon eher ein Spätbremser. Er nutzt seinen Körper sehr gut", erläuterte der 50-Jährige. Lorenzo bevorzugt hingegen eine andere Fahrweise: "Er mag es, den Kurvenspeed mitzunehmen. Wie er schon sagte, ist das nun eine der Schwachstellen des Bikes. Das war eine Stärke der Yamaha. Sobald sie das gelöst haben, wird er stärker werden", prognostiziert Zeelenberg.

Derzeit müssen sich sowohl Lorenzo an seine Desmosedici, als auch das Bike an die Bedürfnisse des Topstars anpassen. "Es ist klar, dass die Ducati gewinnen kann - das hat Dovi zweimal in Folge gezeigt. Jorge braucht noch Zeit, um sich anzupassen. Aber auch das Bike muss an seinen Fahrstil angepasst werden. Sie müssen sich irgendwo in der Mitte treffen", rät er den Italienern. "Das ist eben schwierig, weil du dadurch andere Stärken des Bikes möglicherweise verlierst."

Das Yamaha-Teammitglied muss allerdings auch zugeben, dass der persönliche Fahrstil nie komplett umgestellt werden kann. "Man kann ihn etwas ändern, aber es ist schwierig, aus Jorge einen späten Bremser zu machen. Er fährt schnell im Kurvenein- und ausgang, aber er bremst nicht allzu spät", hält Zeelenberg fest. Der ehemalige Rennfahrer beobachtet als Coach auf der Strecke also nicht nur seinen neuen Schützling, sondern auch einen alten Bekannten im nun gegnerischen Lager.

Frankreich GP 2017

1SpanienMaverick Viñales43:29.793m
2FrankreichJohann Zarco+3.134s
3SpanienDaniel Pedrosa+7.717s
4ItalienAndrea Dovizioso+11.223s
5GroßbritannienCal Crutchlow+13.519s

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