Die Sportkommissare der DTM haben entschieden, dass sich BMW-Pilot Maxime Martin beim Abstellen seines havarierten Autos im Samstagsrennen in Budapest nicht unsportlich verhalten hätte.
Wie am Abend seitens des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) offiziell kommuniziert wurde, zieht die kontrovers diskutierte Aktion weder für den Belgier noch für die Münchener Folgen nach sich.
Die Szene, in der Martin in einer Bergab-Passage wenige Meter vor dem Grünstreifen auf der Strecke hielt, hatte für Stirnrunzeln gesorgt. Schließlich wurden durch die ausgelöste Safety-Car-Phase seine Markenkollegen Timo Glock und Bruno Spengler auf das Podium gespült. Erinnerungen an den Formel-1-Skandal "Crashgate" um Renault und Flavio Briatore im Jahr 2008 in Singapur wurden wach.
Offenbar hatten aber die Bremsen des nach einer Kollision mit Tom Blomqvist sichtbar beschädigten M4 DTM so stark blockiert, dass sich Martin nicht mehr in die Auslaufzone retten konnte - in diesem Fall hätte es wohl nur eine Slow-Zone ohne Einfluss auf das Klassement gegeben.
"Absurd"
BMW-Sportchef Jens Marquardt hatte Manipulationsvorwürfe umgehend als "absurd" zurückgewiesen und betont, nicht zu solchen Mitteln zu greifen. Auch aus den Reihen Audis - der große Verlierer der Safety-Car-Phase - gab es keine Vorwürfe in Richtung der Konkurrenz aus München. Ähnlich sieht man die Sache bei Mercedes: "Ich gehe nicht davon aus, dass jemand so etwas mit Absicht macht", erklärt Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz, jedoch war seine Truppe mit Sieger Paul di Resta auch großer Profiteur.
Ein absichtliches Auslösen einer Safety-Car-Phase zu genau dem richtigen Zeitpunkt wäre ohnehin nur schwierig durchzuführen gewesen, weil in der DTM seit Saisonbeginn Funkverkehr von der Box zum Piloten untersagt ist. In der Live-Übertragung der BMW-Kommunikation im Fernsehen war auch nichts zu vernehmen, was als eine als sicherheitsrelevante Information verdeckte Anweisung hätte gedeutet werden können.
