Die dritte Staffel von "Golden State Warriors vs. Cleveland Cavaliers" beginnt in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Zweimal standen sich die beiden Teams in dieser Saison schon gegenüber. Welche Mannschaft hat im Staffelfinale nun die Nase vorn? Ein Team-Check.
2015 hatten die Akteure aus der Bay Area das bessere Ende für sich. Ein Jahr später mussten Curry und Co. zusehen, wie die Cavaliers die Larry-O'Brien-Trophy in die Höhe reckten.
Auch in der Spielzeit 2016/17 standen sich beide Teams bereits gegenüber. Das erste Aufeinandertreffen am 25. Dezember konnte Cleveland knapp für sich entscheiden: 109:108 lautete der finale Spielstand nach einem Gamewinner von Kyrie Irving. Spiel 2 war da schon eine viel deutlichere Nummer. Mit 126:91 pustete GSW die Cavaliers aus der Oracle Arena in Oakland.
Pro und Contra bei den Golden State Warriors
- Nach der (knappen) Niederlage 2016 hat das Warriors Front Office ganze Arbeit geleistet und den ohnehin hochkarätigen Kader nochmals aufpoliert. Neu dabei: Superstar Kevin Durant. Abgegeben wurde lediglich Rollenspieler Harrison Barnes. Die gute Arbeit zum Saison-Beginn hat sich schon längst ausgezahlt.
- Obendrein sind die Warriors unheimlich flexibel. Es gibt wohl keine Cavs-Aufstellung, auf die nicht sowohl offensiv als auch defensiv ein perfektes Gegenstück warten wird.
- Auch in den Statistiken gibt es eine klare Meinung: ESPN-Algorithmen sehen eine 64 prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Serie nach vier, maximal fünf Spielen vorüber ist. Dabei sollen Curry, Durant und Co. das bessere Ende haben.
- Das große Fragezeichen steht hinter X-Faktor und Finals-MVP von 2015, Andre Iguodala, der nicht hundertprozentig fit ist. Der 33-jährige LeBron-Stopper hat mit Knieproblemen zu kämpfen. Sollte "Iggy" nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein, es wäre eine Katastrophe für GSW. Immerhin bekräftigte Iguodala selbst am Sonntag: "Ich fühle mich gut."
- Hinzu kommt die Abstinenz von Headcoach Steve Kerr. Der Chefstratege wird im ersten Spiel definitiv nicht an der Seitenlinie stehen. In der flachen GSW-Hierarchie könnte sich das Fehlen des Taktgebers auf der größten Bühne negativ auswirken.
Pro und Contra bei den Cleveland Cavaliers
- Pluspunkt auf Seiten der Cavs ist eindeutig Superstar LeBron James. Der 32-Jährige spielt auf einem ganz eigenen Level, legt seit Playoff-Beginn durchschnittlich 32,5 Punkte, 8 Rebounds und 7 Vorlagen auf - bei einer sensationellen Trefferquote von 56,6 Prozent. Auch ein gesunder Iguodala wird den "King" nicht ganz kaltstellen können.
- Auf Unterstützung kann man in dieser Saison immer von Kevin Love bauen. Der 28-Jährige liefert seine wohl stärkste Spielzeit als Kavalier ab. Jenseits der Drei-Punkte-Linie finden 47,5 Prozent seiner Würfe ihren Weg durch die Reuse.
- Problematisch wird es für Cleveland, wenn James und Big Man Tristan Thompson eine Auszeit brauchen. Gerade defensiv besticht der Cavs-Kader nicht durch eine große Breite. Hinzu kommt, dass Point Guard Kyrie Irving nicht gerade als Edelverteidiger bekannt ist.
- Pünktlich zur Endrunde haben sich die Cavs deutlich gesteigert. Ob James, Irving, Love und Co. sich noch einmal verbessern können, scheint unwahrscheinlich.
Wer macht das Rennen?
Der Druck auf die Warriors-Truppe ist immens. Drei Spielzeiten in Folge zauberten Curry und Co. traumhafte Zahlen und noch viel traumhafteren Basketball aufs Parkett. Dabei nur einen Titel einzusacken wäre ein nahezu unverzeihlicher Mangel. Ein Spalding-großer Fleck auf einer basketballerisch ansonsten weißen Weste.
Die Cleveland Cavaliers auf der anderen Seite gehen gänzlich ungezwungen in die Serie. Auch wenn Kevin Love die Cavs nicht als klaren Außenseiter sieht: "Dieses gesamte Underdog-Ding finde ich amüsant. Ich fühle mich nicht so, als wären wir die Underdogs." Wirklich etwas verlieren kann das Ensemble um James jedenfalls nicht.
Prognose: Es ist schwer vorstellbar, dass GSW keine Lehren aus der letztjährigen Niederlage gezogen hat. Zu clever und gereift sind der Trainerstab und die Spieler. Ein Spaziergang wird es zwar nicht - dennoch, nach sechs Spielen ist Schluss. 4:2 entscheidet Golden State das Staffelfinale für sich.