Bayern Münchens ehemaliger Nachwuchsleiter Michael Tarnat warnt den Rekordmeister vor negativen Entwicklungen im Jugendbereich.
"Wenn ein talentierter A-Jugendlicher liest, dass der Klub auf seiner Position einen 18-Jährigen für 35 Millionen holt oder andere gestandene Profis – der fragt sich dann: Was spiele ich jetzt für eine Rolle?", sagte Tarnat gegenüber der "Bild". "Die Jungs diskutieren ja alle untereinander. Die sind natürlich frustriert, wenn sie merken: Ich hab' gar keine Chance hier."
Für die Münchner sei es deswegen auch schwieriger, vielversprechende Jugendspieler von anderen Klubs abzuwerben. "Die Talente aus anderen Klubs bekommen das ja mit und fragen sich: Soll ich dahin wechseln, da habe ich ja keine Chance nach oben. Da sehe ich eine Riesen-Gefahr", so Tarnat. Er selbst kenne Spieler, die deswegen ein Angebot der Bayern abgelehnt hätten.
Seit dem Abschied von Louis van Gaal im Jahr 2011 habe die Durchlässigkeit zwischen Jugend und Profis abgenommen. "Er war zumindest der letzte, der sie richtig zu sich genommen, sie ausgebildet und sie weitergebracht hat, das muss man schon sagen", sagte der 47-Jährige.
Tarnat stellt BVB als Positiv-Beispiel heraus
Pierre Emile Højbjerg (heute FC Southampton), Emre Can (FC Liverpool) und Alessandro Schöpf (Schalke 04) nannte Tarnat als Negativbeispiele in der jüngeren Vergangenheit. "Da waren schon einige dabei, die vielleicht auch das Potential gehabt hätten, hier zu spielen."
Laut Tarnat wäre es ein "wichtiges Zeichen nach innen und nach außen", sollte zeitnah wieder ein Talent aus der Jugend den Sprung ins Profi-Team des FCB schaffen. "Ich bin überzeugt davon, dass es Jungs gibt bei Bayern, die du trotz Weltklasse-Kader mal mitlaufen lassen kannst. Es muss die Chance da sein, dass du oben ankommst, wenn du hart arbeitest."
Positiv hob er frühere Profi in diesem Zusammenhang Borussia Dortmund hervor. "Die haben einen starken Kader, aber mit Passlack, Pulisic oder Burnić Jungs, die die Möglichkeit haben, bei den Profis zu spielen. Für die Motivation ist das sehr wichtig."






























