Kommt es zum von vielen Fans erhofften Rückkampf zwischen Wladimir Klitschko und Anthony Joshua? Die Antwort auf diese Frage ist zwar noch offen, sicher ist mittlerweile aber, dass die Entscheidung des Ukrainers in rund zwei Wochen fallen wird.
Wie Joshua-Promoter Eddie Hearn gegenüber "Starsport" erklärte, rückt die Entscheidung über einen möglichen Rückkampf näher. "Bernd [Bönte; Anm.d.Red.] hat mir gesagt, dass Klitschko zwei Wochen mit seiner Familie verbringt und sich dann entscheiden wird. Während wir auf ihn warten, schauen wir uns schon mal sämtliche Optionen für einen möglichen Rückkampf an", verriet Hearn, der sich damit auf diverse Austragungsorte und Termine bezog.
Dass der Rückkampf nicht zwingend im Wembley-Stadion stattfinden könnte, stellte Hearn ebenfalls klar. "Wir reden über China, Dubai, Katar und das Millenium Stadion", so der Promoter, der zudem auch das MGM Grand in Las Vegas ins Spiel brachte.
Allerdings, und auch das gab Hearn zu bedenken, müsse sich ein Kampf in den genannten Ländern vor allem finanziell lohnen. "Es müsste schon ein unglaublicher Deal sein, damit wir in ein anderes Land gehen", deutete Hearn an, dass der potenzielle Rückkampf am ehesten in England stattfinden wird - nicht zuletzt, um seinem Schützling nicht den Heimvorteil zu nehmen.
Pulev oder Klitschko?
Sollte Klitschko seine Klausel nicht ziehen und auf einen Rückkampf verzichten, "werden wir als nächstes gegen Kubrat Pulev kämpfen", erklärte Hearn. Der aktuelle IBF-Herausforderer Nummer eins hat laut Verbands-Statuten ein Vorrecht auf ein Duell mit Joshua. Sollte der Champion den Kampf gegen Pulev nicht annehmen, würde er den IBF-Gürtel automatisch verlieren.
"Wir könnten zur IBF gehen und um eine Ausnahme bitten. Diese würde dann genehmigt werden, oder auch nicht", wollte Hearn den Verlust des IBF-Gürtels nicht ausschließen. "Irgendwann", so der Promoter, "werden wir gegen Pulev kämpfen müssen. Wenn Joshua in seinem nächsten Kampf nicht gegen Pulev antritt, dann nach dem Rückkampf gegen Klitschko."
Klitschko als größeres Risiko
Während Wladimir Klitschko sportlich die deutlich größere Herausforderung für Anthony Joshua wäre, ist ein zweites Duell gegen den Ukrainer gleichzeitig eng mit dem Risiko einer Niederlage verbunden. Gegen Pulev würde der Brite dagegen als haushoher Favorit in den Kampf gehen.
Zwar steht der 36-jährige Bulgare bei einer beeindruckenden Bilanz von 25 Siegen in 26 Kämpfen (13 K.o.'s), im direkten Duell 2014 gegen Klitschko war Pulev für "Dr. Steelhammer" jedoch nicht mehr als ein Sparringspartner. Der Ukrainer schickte seinen Herausforderer insgesamt vier Mal zu Boden und versetzte ihm in der fünften Runde einen krachenden Knockout.
Für Klitschko hätte ein Rückkampf gegen Joshua noch einen weiteren Reiz: Sollte der Routinier das zweite Duell gewinnen, wäre er neben dem legendären Joe Louis der Schwergewichtler mit den meisten Siegen in Titelkämpfen. Aktuell steht Klitschko in dieser Statistik mit 25 Siegen auf Platz zwei - ein einziger Erfolg mehr und er würde mit einem seiner Idole gleichziehen.
