Am 33. Spieltag geht es für den BVB gegen den Abstiegskandidaten FC Augsburg darum, einen wichtigen Sieg im Kampf um Platz drei zu landen. Die Pressekonferenz vor der Partie stand jedoch ganz im Zeichen des Zoffs zwischen Coach Thomas Tuchel und BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.
"Es kursieren seit dieser Woche so viele Unwahrheiten, so viele persönliche Verleumdungen. Viele davon basieren auf anonymen Zitaten. Da finde ich, es werden persönliche Grenzen von mir dramatisch überschritten und es ist sehr schwer, damit umzugehen", äußerte sich Tuchel zu den Anschuldigungen und der Berichterstattung der letzten Tage.
Er fühle jedoch die Stärke und auch die Verpflichtung gegenüber seiner Mannschaft, aus dieser Saison eine herausragende zu machen. Auch wenn es aktuell schwerfalle, werde er seine persönlichen Bedürfnisse dafür hinten anstellen, so der 43-Jährige.
Erfolge nur mit "maximalem" Vertrauen
Zwischen ihm und den Spielern herrsche zudem "maximales Vertrauen", konterte Tuchel einige Berichte. Mit einem zerrütteten Verhältnis wären die Erfolge auch gar nicht möglich. Dennoch gestand der Übungsleiter ein, dass es "naiv" sei, davon auszugehen, dass die Mannschaft von den Ereignissen nicht beeinflusst worden wäre. Zumal ihre Leistung gegen Hoffenheim in den Hintergrund gerückt sei.
"Wenn du besonders gelobt wirst vom Trainer, richtest du dich am besten darauf ein, dass du demnächst nicht mal im Kader bist", wurde ein nicht namentlich genannter BVB-Spieler zuletzt von der "SZ" zitiert. Von einer besonders engen, menschelnden Beziehung seit dem Attentat könne zudem "keine Rede sein, das ist eine reine Mediensache", betonte ein anderer Akteur. Auch von vorherigen Warnungen von Seiten Tuchels ehemaligen Arbeitgeber aus Mainz bezüglich Tuchels Arbeitsweise war die Rede.
Auch zu dem Verhältnis mit Watzke, der öffentlich von einem Dissens mit Tuchel berichtete, bezog Tuchel Stellung. Ein klärendes Gespräch gab es bislang nicht. Dies sei jedoch auch nicht einfach, da es nicht ums Sportliche gehe.
Tuchel: Vertragsverlängerung? Nicht der richtige Ansprechpartner
Eine vorzeitige Verlängerung seines bis 2018 datierten Vertrags bei den Borussen scheint daher aktuell auch nicht sehr wahrscheinlich. "Eine Vertragsverlängerung ist keine Urkunde oder Medaille, die man einfach umgehängt bekommt. Da gibt es Gespräche auf Augenhöhe, Vereinbarungen für einen weiteren Weg", sagte Tuchel. "Ich bin Arbeitnehmer und gebe alles, um die Ziele zu erreichen. Für alles andere brauchen wir ein bisschen Geduld und ein bisschen Abstand."
Niemand beim BVB bekennt sich derzeit dazu, den Vertrag im Sommer verlängern zu wollen. Eine Trennung erscheint wahrscheinlich. "Ich weiß nicht, ob ich der richtige Ansprechpartner bin", sagte Tuchel.
Zumindest sportlich gibt es jedoch einen Lichtblick: Marc Bartra, der bei den Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus verletzt wurde, ist wieder eine Option für den Kader.


























