Paukenschlag im Wüstenstaat: Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler hat beim Diamond-League-Meeting in Doha/Katar einen deutschen Rekord erzielt.
Der 25-Jährige kam im vierten Durchgang auf 93,90 m und blieb damit 1,30 m über der bisherigen Bestmarke von Raymond Hecht aus dem Jahr 1995 (92,60). Weiter hat in der Geschichte nur der Tscheche Jan Zelezny geworfen, dessen Weltrekord seit 1996 bei 98,48 m steht. Erzielt hat Zelezny die Bestmarke in Röhlers Heimat Jena.
"Ich bin extrem glücklich. Ich wusste, dass ich weit werfen kann. Zu diesem sehr frühen Saisonzeitpunkt war es praktisch ein perfekter Wurf", sagte Röhler anschließend: "Wir werden aber von unserem Weg Richtung WM nicht abweichen." Die Titelkämpfe finden vom 4. bis 13. August in London statt.
Neue Bestmarken von Krause und Vetter
In Röhlers Schatten ging in Doha fast ein wenig unter, dass Johannes Vetter als Zweitplatzierter mit persönlicher Bestleistung von 89,68 m beinahe zum vierten deutschen 90-m-Werfer der Geschichte geworden wäre. Dritter wurde der Tscheche Jakub Vadlejch (87,91).
Die WM-Dritte Gesa Felicitas Krause hat derweil ihren deutschen Rekord über 3000 m Hindernis verbessert. Die 24 Jahre alte Frankfurterin lief als Siebte 9:15,70 Minuten und unterbot damit die Bestmarke, die sie bei ihrem sechsten Platz bei den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro mit 9:18,41 Minuten erzielt hatte, auf 9:15,70.
Semenya nicht zu schlagen
Europameisterin Cindy Roleder wurde über 100 m Hürden in 12,90 Sekunden Zweite hinter der Amerikanerin Kendra Harrison (12,59). Stabhochspringerin Lisa Ryzih wurde mit 4,55 m Fünfte.
Olympiasiegerin Caster Semenya lief über 800 m aufreizend locker zu 1:56,61 Minuten. Die 26-Jährige, bei der die Debatten über ihre Geschlechtszugehörigkeit seit Jahren anhalten, könnte im Saisonverlauf in Reichweite des Uralt-Weltrekordes der Tschechin Jarmila Kratochvilova aus dem Jahr 1983 (1:53,28) kommen. 1500-m-Weltrekordlerin Genzebe Dibaba wurde in Doha beim Ausflug auf die kürzere Distanz Fünfte (1:59,37).