Platz zwei in der Rückrundentabelle und mit 46 Punkten voll auf Europa-Kurs. Kaum jemand hat nach der Übernahme von Alexander Nouri im September 2016 mit einer derartigen Entwicklung gerechnet. Der Trainer weiß trotzdem, woran es liegt.
"Als Erstes haben wir angefangen, den Kader umzustrukturieren. Jedes einzelne Teammitglied sollte die realistische Chance auf Spielzeit haben", erklärte Nouri im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". So habe man letztlich den "Teamspirit" formen können, der die Bremer in den letzten Wochen besonders ausgezeichnet hat.
"Es ist einfach so, dass die Atmosphäre, das Klima hier, einer der wichtigsten Aspekte meiner Arbeit ist. Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich das Gefühl habe, dass sich die Spieler auch untereinander kümmern", so der Werder-Coach, der zuletzt mit geschlossenen Mannschaftsleistungen auch Ausfälle von Leistungsträgern wie Delaney, Fritz oder Gnabry kompensieren konnte.
Taktik "differenziert betrachten"
Auf taktischer Ebene hat der 37-Jährige versucht, seiner Mannschaft vor allem bestimmte "Prinzipien" beizubringen: "Überzahl im Zentrum halten - das ist ein übergeordnetes Prinzip, das wichtig für uns ist. Egal, ob das dann mit Dreierkette, Viererkette oder sonst was ist. Generell geht es immer um Spieler, Zahlenverhältnisse und Raumgegebenheiten."
Nach und nach haben taktische Vorgaben des Trainers wie beispielsweise die Dreierkette Früchte getragen, auch wenn die Hanseaten mit dieser Formation zu Jahresbeginn keine guten Resultate einfahren konnten (1:2 gegen Dortmund, 1:2 gegen Bayern München, 2:3 gegen Augsburg, 0:1 gegen Borussia Mönchengladbach). "Dann heißt es von außen schnell: Dreierkette gescheitert. Wir intern haben da schon alles sehr differenziert betrachtet", so Nouri weiter.
Nach der großen Aufholjagd in der Liga sei nun "alles, was draufgesetzt wird", ein Bonus: "Es wäre vermessen, jetzt ganz neue Maßstäbe anzulegen." Auch deshalb sei er "nullkommanull" enttäuscht, wenn Bremen am Ende die Qualifikation für die Europa League verpassen sollte.




























