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DTB-Ass Alt: Auf den Spuren von Hambüchen

Tabea Alt jagt die Erfolg von Fabian Hambüchen
Tabea Alt jagt die Erfolg von Fabian Hambüchen
Foto: © getty, Dan Istitene
21. April 2017, 12:02

Als Weltcup-Gesamtsiegerin ist Tabea Alt mit Fabian Hambüchen schon auf Augenhöhe, der nächste indirekte Vergleich steht unmittelbar bevor. Der Reck-Olympiasieger war 17 Jahre alt, als er 2005 seinen ersten europäischen Titel am Königsgerät holte. Die derzeit gleichaltrige Ludwigsburgerin könnte bei den Europameisterschaften im rumänischen Cluj-Napoca nachziehen.

Zwar musste Alt am Freitag wegen Magen-Darm-Problemen ihre Teilnahme am Mehrkampf-Finale absagen. Doch am Sonntag am Schwebebalken wäre bei rechtzeitiger Gesundung eine Medaille keine Sensation mehr, so souverän siegte die Olympiateilnehmerin bei den Weltcup-Turnieren in Stuttgart und London. Und ihr EM-Debüt in der Qualifikationsrunde am Donnerstag hätte besser kaum verlaufen können.

Beim ersten Auftritt Alts im Sala Polivalenta blieb der VIP-Sessel von Rumäniens Turnlegende Nadia Comaneci im Ehrengastbereich noch leer, dafür zeigte sich die fünfmalige Olympiasiegerin und sowjetische Ausnahmeturnerin Nelli Kim, mittlerweile Vize-Präsidentin des Weltverbandes FIG, entzückt von der Attitüde der Schwäbin. "Deutschland kann glücklich sein, solch' eine elegante Turnerin zu haben", sagte Kim dem "SID".

Und auch Bundestrainerin Ulla Koch hält große Stücke auf die Zehntklässlerin: "Tabea ist unheimlich überlegt und fokussiert. Sie kann eine sehr gute Mehrkämpferin werden."

Auch diesem Ziel ordnet die Zahnarzttochter nahezu alles unter. Im Kopf ist die eloquente Gymnasiastin ebenso klar strukturiert wie ihr Lebensrhythmus.

Alt: "Um den Sport herum haben wir nicht viel"

Sie gönnt sich kaum Freizeit, hat wenig Gelegenheit zur Pflege von Freundschaften, doch für den Erfolg nimmt Alt diese drastischen Einschränkungen in Kauf: "Wir Turnerinnen führen ein ganz anderes Leben als die meisten Gleichaltrigen. Um den Sport herum haben wir nicht viel."

Umso wichtiger ist ihr, dass die harte Trainingfron durch Erfolge belohnt wird. "Schließlich stecke ich auch sehr viel Arbeit hinein", sagt die 1,58 m kleine Turnerin. Ihr Eifer ist groß, bisweilen zu groß. "Manchmal muss man sie bremsen", meint Teamchefin Koch.

Und da schließt sich der Kreis zu Hambüchen, dem kaum jemand während seiner beispiellosen Karriere mangelnden Trainingsfleiß vorwerfen konnte. Und schon bald noch intensiver als bisher die Laufbahn von Alt begleiten wird.

Denn wie der Ex-Weltmeister steht auch Alt schon seit dem vergangenen Jahr bei Sportmanager Klaus Kärcher unter Vertrag. Und es ist schon angedacht, dass der ehemalige Reck-Weltmeister das Top-Talent ganz persönlich beraten und betreuen wird.

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