Die erste Verstärkung aus der NHL trifft ein, der DEL-Rekordtorjäger meldet sich fit, und die Niederlagenserie ist beendet: Mit neuem Schwung geht die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in die zweite Hälfte der WM-Vorbereitung.
Stürmer Tobias Rieder von den Arizona Coyotes und der Nürnberger Patrick Reimer verstärken das Team von Bundestrainer Marco Sturm, das sich zwei Wochen vor der Heim-WM in Köln erstmals den eigenen Fans präsentiert.
Mit einem 2:1-Erfolg im vierten Testspiel war die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes am Osterwochenende aus Weißrussland zurückgekehrt. "Ein Sieg ist gut für die Stimmung und für die Moral. Sie haben sich das verdient", lobte Sturm. Nach zwei Tagen Pause trifft sich das Team am Dienstag in Nürnberg.
"Einen weiteren Schritt nach vorne machen"
"Wir wollen einen weiteren Schritt nach vorne machen", kündigte Verteidiger Christian Ehrhoff an, der in Weißrussland seine Länderspiele 100 und 101 bestritt. "Wir haben uns gut entwickelt, das muss so weitergehen", sagte der langjährige NHL-Profi. In den Partien am Samstag (16:00 Uhr) in Nürnberg und am Sonntag (16:45 Uhr) in Mannheim gegen Tschechien stehen auch Rieder und Reimer, mit 305 Treffern der Rekordtorschütze der Deutschen Eishockey Liga, auf dem Eis.
Zudem plant Sturm für die Weltmeisterschaft (5. bis 21. Mai) mit Torhüter Thomas Greiss und Verteidiger Dennis Seidenberg, die mit den New York Islanders die Play-offs um den Stanley Cup verpasst haben. Hilfe an der Bande bekommt der Bundestrainer in dieser Woche vom schwedischen Olympiasieger, Weltmeister und Stanley-Cup-Gewinner Mikael Samuelsson. Bei der WM wird wieder der frühere Mannheimer Meistertrainer Geoff Ward (New Jersey Devils) Sturms Assistent sein.
Der Spielplan der Eishockey-WM 2017 in Deutschland & Frankreich
Fortschritte hatte der DEB-Chefcoach Sturm auch in der vergangenen Woche sehen wollen, und er bekam die eingeforderte Steigerung, nachdem der Start in die WM-Vorbereitung in Norwegen (1:5, 2:5) gründlich schiefgegangen war: "Es waren einfach zu viele Gegentore."
Schon am Karfreitag in Schlobin präsentierte sich seine Mannschaft beim 1:3 leicht verbessert, das Duell in Bobruisk brachte dann das gewünschte Resultat durch die Tore von Marcus Kink (28.) und Patrick Hager (34.). "Die Woche insgesamt war sehr, sehr positiv", resümierte der 38-Jährige, der die Leistung freilich auch nicht überbewertete: "Wir wissen haargenau, dass noch viel Arbeit vor uns steht."
In Weißrussland waren erstmals die Berliner Marcel Noebels und Frank Hördler sowie Nürnbergs Yasin Ehliz und Schweden-Legionär Felix Schütz dabei. Neben Greiss und Seidenberg hat Sturm noch Justin Krueger (SC Bern/Schweiz) sowie zehn Spieler der DEL-Finalisten München und Wolfsburg auf seinem Zettel. Es warten weiterhin schwierige Personalentscheidungen auf den Bundestrainer. "Das ist das Schlimmste für mich", sagte er.




