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Nordderby & Keller-Kracher: Existenzkampf pur

Action am Wochenende: Nordderby in Bremen, Kellerkracher in Wolfsburg
Action am Wochenende: Nordderby in Bremen, Kellerkracher in Wolfsburg
14. April 2017, 11:53

Sechs Spieltage vor dem Saisonende herrscht Hochspannung im Abstiegskampf - am Wochenende besonders im Fokus: Das Nordderby zwischen Bremen und dem HSV sowie der Keller-Kracher zwischen Wolfsburg und Ingolstadt.

Vor ziemlich genau einem Jahr düpierten sie die Königlichen von Real Madrid in der Champions League, nun zittern die Wölfe vor dem FC Ingolstadt. 375 Tage nach der Sternstunde gegen Cristiano Ronaldo und Co. - Reals bis dato letzter Niederlage (0:2) auf Europas großer Bühne - droht dem VfL Wolfsburg der Total-Absturz.

"Es ist schon klar, dass wir irgendwann punkten müssen", sagte VfL-Trainer Andries Jonker vor dem Kellerduell gegen die Schanzer am Samstag (15:30 Uhr) dem "kicker". Der Niederländer weiß: Die Situation des letztjährigen Königsklassen-Starters ist sechs Spieltage vor dem Ende äußerst prekär - und stellt damit in Sachen sportlicher Brisanz sogar das Nordderby in den Schatten.

Wolfsburg nah am Abgrund

Von großen Fußball-Abenden wie jenem am 6. April 2016, dem denkwürdigen Viertelfinal-Hinspiel gegen Madrid, ist der VfL im Frühjahr 2017 weiter entfernt als das abgeschlagene Schlusslicht Darmstadt vom Klassenerhalt. Nach zuletzt zwei Niederlagen und drei Spielen ohne Sieg beträgt Wolfsburgs Vorsprung auf den Relegationsplatz nur noch einen Punkt. Zwei sind es auf die Ingolstädter, die trotz zuletzt drei Siegen am Stück noch immer auf Platz 17 stehen.

Und so ist die Stimmungslage beim FCI eine komplett andere. "Volle Fahrt voraus", sagte Ingolstadts Trainer Maik Walpurgis: "Die Jungs haben Hunger auf mehr." Die perfekte englische Woche, "nachdem wir für viele ja schon tot waren" (O-Ton Geschäftsführer Harald Gärtner), sorgt für eine neue Euphorie, der Glaube an die Rettung lebt.

Das Momentum spricht vor dem "nächsten Endspiel" jedenfalls für die Oberbayern, sogar der direkte Klassenverbleib ist wieder in Reichweite. Denn neben Wolfsburg haben auch Mainz 05 und der FC Augsburg (beide 29 Punkte) zuletzt arg geschwächelt. Beide Teams handelten dennoch gegen den Trend und hielten bei der komplizierten Mission Klassenerhalt trotz jeweils sechs Spielen ohne Sieg an ihren Trainern Martin Schmidt bzw. Manuel Baum fest. Vertrauen, das sich schon bei den schwierigen Heimspielen gegen Köln (Augsburg) und Berlin auszahlen soll.

HSV bei Niederlage tief im Schlamassel

Auch das traditionsreichste Derby der Ligageschichte zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV steht wieder einmal im Zeichen des Klassen-Kampfes. Bei einem Bremer Sieg am Ostersonntag (15:30 Uhr) wäre Werder durch, der HSV aber wieder mittendrin im Abstiegskampf.

"Es ist natürlich verrückt, wie viele Mannschaften in den letzten Wochen im Tabellenkeller gepunktet haben. Aber diese Unberechenbarkeit zeichnet die Liga auch ein Stück weit aus", sagte HSV-Sportchef Jens Todt.

Der frühere Werder-Profi, der von 1996 bis 1999 für die Grün-Weißen auflief, wäre unter Umständen auch schon mit einem Remis zufrieden. "Das kommt immer auf den Spielverlauf an. Wir nehmen Punkte auch einzeln. Wir sammeln Punkt für Punkt." Das Derby sei zwar "sehr wichtig", aber der HSV wolle "am Ende der Saison die Arme hochreißen. Der Klassenerhalt steht über allem!"

Das sehen Wolfsburg, Ingolstadt, Augsburg, Mainz und Bremen genauso.

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