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Turnerin Tabea Alt: Besser als Hambüchen

Tabea Alt gewann den Turn-Weltcup
Tabea Alt gewann den Turn-Weltcup
Foto: © getty, Dan Istitene
09. April 2017, 12:43

Das ist selbst Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen nie gelungen: Die 17 Jahre alte Tabea Alt aus Ludwigsburg hat in London den Gesamt-Weltcup gewonnen.

Als der Gesamtsieg im Weltcup feststand und das Publikum in der ausverkauften O2 Arena von London Tabea Alt bejubelte, wusste die 17-Jährige kaum, wie ihr geschieht und wie sie ihren Erfolg angemessen feiern sollte.

"Momentan sind wir ein bisschen überfordert", berichtete die Ludwigsburgerin nach dem bislang größten Triumph ihrer noch jungen Karriere als Kunstturnerin.

Was selbst Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen im Verlauf seiner phänomenalen Laufbahn nie gelungen war, schaffte die Gymnasiastin gleich im ersten Anlauf. Nach Rang eins beim DTB-Pokal in Stuttgart vor drei Wochen siegte Alt auch beim Weltcup-Finale in der britischen Hauptstadt.

Alt in den Fußstapfen von Seitz

"Dass ich jetzt hier stehe mit dem Pokal in der Hand und der Medaille um den Hals, ist unfassbar", sagte Alt, für die sich der Erfolg auch finanziell lohnte: Insgesamt werden 35.100 Euro auf ihr Konto fließen.

Die Schwäbin ist nach Elisabeth Seitz, der 2013 das gleiche Kunststück gelang, die zweite deutsche Gesamtsiegerin der aktuell aus drei Turnieren bestehenden Weltcupserie.

Dabei hatte ein Sturz vom Schwebebalken die Olympiateilnehmerin zwischenzeitlich zurückfallen lassen. Beeindrucken ließ sich Alt von diesem Malheur aber nicht und reagierte abgeklärt: "Davon darf man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen." Eine nahezu fehlerfreie Boden-Kür brachte sie wieder an die Spitze.

Auch Dauser kann überzeugen

Im Schatten der in Stuttgart trainierenden Gerätartistin lieferte auch Lukas Dauser ein exzellentes Resultat ab. Der deutsche Barren-Meister kam im Tagesranking auf Rang drei und musste sich in der Gesamtwertung lediglich Oleg Wernjajew aus der Ukraine, Olympia-Zweiter im Mehrkampf von Rio de Janeiro 2016, geschlagen geben.

"Besonders meine Barrenübung stimmt mich optimistisch, auch für die Europameisterschaften in zwei Wochen in Rumänien", sagte der Unterhachinger. In Cluj wird auch Alt ihren Weltcup-Erfolg bestätigen müssen, denn in der nach-olympischen Saison hatten doch etliche Topathleten auf eine Teilnahme verzichtet.

Abseits des Turnpodiums ist Alt schon seit dem vergangenen Jahr bei Hambüchen-Manager Klaus Kärcher in guten Händen. Und es ist bereits angedacht, dass sich der einstige Reck-Weltmeister persönlich schon bald um die Vermarktung des Ausnahmetalents kümmert.

Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für weitere Erfolge.

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