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1899 knackt die Bayern und träumt von der CL

Die TSG 1899 Hoffenheim feiert im 17. Spiel gegen den FC Bayern den ersten Sieg
Die TSG 1899 Hoffenheim feiert im 17. Spiel gegen den FC Bayern den ersten Sieg
Foto: © getty, Matthias Hangst
04. April 2017, 21:52

Ohne den ganz großen Siegeswillen hat Bayern München sein letztes Spiel vor den Wochen der Wahrheit vergeigt und 1899 Hoffenheim so die Tür zur Champions League weit aufgemacht.

Die "1B" des souveränen Spitzenreiters verlor am 27. Spieltag der Bundesliga beim Tabellendritten verdient mit 0:1 (0:1) - es war die erste Liga-Niederlage der Bayern seit 136 Tagen.

"Die Bayern zu besiegen, klingt sehr gut. Der Klub hat lange darauf gewartet. Wir hätten das Spiel früher entscheiden können, aber es war ein sehr gutes Spiel von uns", sagte Nagelsmann bei "Sky": "Wir wollen den Weg noch weitergehen. Wir schauen auf uns." 1899-Mehrheitseigner Dietmar Hopp erklärte freudestrahlend kurz nach dem Abpfiff: "Ein Unentschieden hätte mich schon glücklich gemacht. Der Sieg ist für mich unfassbar. Das war ein ganz großer Schritt Richtung Europa."

Beim Tabellenführer blickte man naturgemäß kritisch auf die Partie. "Das darf uns natürlich nicht passieren", sagte ein enttäuschter Arjen Robben: "In der zweiten Halbzeit war es viel besser, aber der Ball geht nicht rein heute. Der Vorsprung ist immer noch groß, aber das war unnötig."

Andrej Kramarić (21.) traf für die Kraichgauer, die ihren Premierensieg gegen die Bayern feierten und damit zu Hause weiter ungeschlagen sind (14 Spiele - Klubrekord). Für den FCB, der es am kommenden Samstag mit Borussia Dortmund und vier Tage später im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals mit Real Madrid zu tun bekommt, traf Goalgetter Robert Lewandowski (45.) nur die Latte.

Dass die Münchner im Kraichgau ein Duell auf Augenhöhe erwarten würde, hatte sich im Vorfeld angedeutet. Zum einen untermauerte die TSG zuletzt ihre Champions-League-Ambitionen und bestach auch am Dienstag vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Arena durch attraktives Offensivspiel. Auf der anderen Seite krempelte Bayern-Coach Carlo Ancelotti sein Team angesichts von neun Partien im April und den bevorstehenden Krachern kräftig um.

Kramarić düpiert Ulreich

Im Vergleich zum 6:0 am Wochenende gegen den FC Augsburg veränderte der Italiener seine Startelf auf sieben Positionen - unter anderem wurden Kapitän Philipp Lahm sowie Taktgeber Thiago geschont, Thomas Müller fehlte verletzt. Die zahlreichen Veränderungen machten sich dann auch schnell bemerkbar.

Immer wieder unterliefen den Gästen im Spielaufbau ungewohnte Abspielfehler, welche die unerschrockenen Hoffenheimer zu gefährlichen Gegenstößen nutzten: Der formstarke Kramarić (2./8.) sowie Nadiem Amiri (9.) verpassten allerdings aus aussichtsreichen Positionen die frühe Führung knapp.

Als die Gäste allmählich besser ins Spiel kamen, erzielte Kramarić nach einer Münchner Fehlerkette seinen elften Saisontreffer. Der Kroate zog nach einem zu kurzen Klärungsversuch von Mats Hummels entschlossen ab und profitierte dazu von einer missglückten Faustabwehr des Münchner Torhüters Sven Ulreich, der erneut den verletzten Manuel Neuer vertrat.

Bayern wacht erst nach der Pause auf

Die Führung bestärkte die Hoffenheimer nur noch mehr in ihrem Bestreben. Vor allem der künftige Münchner Sebastian Rudy zeichnete sich im Mittelfeld immer wieder durch kluge Aktionen aus, er war Dreh- und Angelpunkt der zahlreichen TSG-Angriffe. Am Ende eines solchen hatte Kerem Demirbay (40.) das 2:0 auf dem Fuß. Auf der Gegenseite scheiterte Robert Lewandowski kurz vor Pause an der Latte.

Nach dem Seitenwechsel erinnerte das Spiel der Münchner dann an die Dominanz der vergangenen Wochen. Mit großer Sicherheit ließen Arjen Robben und Co. den Ball um den Hoffenheimer Strafraum zirkulieren, Lewandowski (54.) zwang TSG-Schlussmann Oliver Baumann dabei mit seinem platzierten Schuss zu einer Glanzparade.

Einen seltenen Entlastungsangriff der Gastgeber hätte in der 67. Minute beinahe Kramarić verwertet, er brachte den Ball allerdings nicht unter Kontrolle und schoss über das Tor. Nach der Hereinnahme von Franck Ribéry erhöhten die Gäste noch einmal die Schlagzahl. In der dritten Minute der Nachspielzeit scheiterte Lewandowski am starken Baumann.

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