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RB Leipzig: Geschlagen mit eigenen Mitteln

Ralph Hasenhüttl und seine Mannschaft sind zuletzt etwas ins Straucheln geraten
Ralph Hasenhüttl und seine Mannschaft sind zuletzt etwas ins Straucheln geraten
Foto: © imago sportfotodienst
12. März 2017, 12:16

Der Kreislaufkollaps von Naby Keïta in den Katakomben der Red Bull Arena passte zum missratenen Auftritt von RB Leipzig. Die zweite Heimniederlage binnen vier Wochen, geschlagen mit den eigenen Mitteln.

Der forsche Aufsteiger scheint entlarvt, die Gegner stellen sich immer besser auf die Hochgeschwindigkeits-Spielweise ein. Und wenn Keïta und auch Emil Forsberg einen Tag wie diesen erwischen, geht auch gegen einen abstiegsbedrohten VfL Wolfsburg nicht mehr all zu viel beim Tabellenzweiten der Bundesliga. Nur dank des Patzers von Borussia Dortmund beträgt der Vorsprung auf Rang drei weiter sechs Punkte.

"Wir hätten heute auch einen richtig guten Schritt machen können, den Vorsprung auszubauen. So wie es im Moment ausschaut, ist es aber schwer zu punkten da vorne", konstatierte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl: "Wir haben nach vorne tatsächlich viele falsche Entscheidungen getroffen."

Mit eigenen Mitteln geschlagen

Die Leipziger wollten nach dem 0:3 gegen den Hamburger SV vor einem Monat, ihrer ersten Heimniederlage im Oberhaus überhaupt, eine neue Serie starten. Heraus kamen nach zwei Siegen aber die gefühlte Niederlage (2:2) beim FC Augsburg und nun das 0:1 (0:1) gegen den ehemaligen deutschen Meister. Aus dem ebenso forschen wie souveränen und begeisternden Hinrunden-Zweiten mit zwölf Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen ist in der alleinigen Rückrundenrechnung die Mittelfeldmannschaft RB Leipzig geworden: Drei Siege, ein Unentschieden, drei Niederlagen.

Weil die Gegner die RB-Stärken wie der VfL zu ihren eigenen machen. "Wolfsburg hat die Mittel angewendet, die wir machen wollten, viele Balleroberungen und schnell nach vorne spielen", betonte RB-Innenverteidiger Willi Orban. "Wir wussten bis ins Detail, wie Leipzig spielt. Ich glaube, alle wissen mittlerweile, dass sie dieses Pressing überragend machen und dieses Spiel mit den Pässen durch die Mitte", sagte Mario Gomez, der Schütze des einzigen Tores der Partie in der neunten Minute.

Weit entfernt von Normalform

Das Rezept gegen die Leipziger Stressmacher: Vor allem im Abwehr-Mittelfeld-Bereich kompakt stehen, vor allem Forsberg und Keïta erst gar nicht zur Entfaltung kommen lassen, so dass der deutsche Bundesliga-Top-Torjäger Timo Werner gar nicht den Ball bekommt.

Die konsequente Gäste-Taktik zeigte Wirkung bei den Leipzigern. Keïta enttäuschte, wirkte überdreht, weit entfernt von Normalform, die ihn zum Spekulationsobjekt gemacht hat. Nach einem Foul trotz Spielunterbrechung bekam er die fünfte Gelbe Karte, fehlt am kommenden Samstag beim ebenfalls abstiegsbedrohten SV Werder Bremen. "Schwer zu sagen, er war wie viele andere Spieler nicht auf seinem Toplevel", sagte Hasenhüttl.

Hasenhüttl warnt vor Bremen

Die Sorgen um Keïta wurden nach dem Spiel sogar noch größer. Der 22-Jährige aus Guinea erlitt einen Kreislaufkollaps aufgrund einer akuten Belastungsreaktion. Keïta wurde in die Leipziger Uni-Klinik gebracht, musste die Nacht dort verbringen. "Glücklicherweise sind alle Werte in Ordnung, so dass Keïta nach einer Nacht im Krankenhaus voraussichtlich heute wieder entlassen werden kann", teilte der Aufsteiger mit.

Die einzige gute Nachricht für RB an einem verkorksten Wochenende. "Wir müssen in Bremen auf jeden Fall anders auftreten, sonst reicht es dort auch nicht", betonte Coach Hasenhüttl.

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