Im Bundesliga-Alltag hat es Borussia Dortmund wieder mal böse erwischt. Drei Tage nach der Champions-League-Gala gegen Benfica Lissabon verlor der BVB bei Hertha BSC mit 1:2 (0:1) und war dabei wie schon so oft in dieser Saison von der Form aus der Königsklasse weit entfernt.
Den 1:0-Führungstreffer für die Berliner erzielte der überragende Salomon Kalou (11.) nach einer bärenstarken Vorarbeit von Sturmpartner Vedad Ibišević, der den Dortmunder Matthias Ginter gleich zweimal wie einen Anfänger aussehen ließ.
Nach dem 1:1-Ausgleich durch den lange Zeit blassen Toptorjäger Pierre-Emerick Aubameyang (21. Saisontor) traf Herthas Linksverteidiger Marvin Plattenhardt (71.) zum wiederholten Male in der laufenden Saison mit einem direkt verwandelten Freistoß zum Sieg für die Alte Dame.
Durch den zehnten Sieg im zwölften Heimspiel rückte Hertha bis auf drei Punkte an Dortmund heran und darf nun wieder von der Champions-League-Qualifikation träumen. Die Dortmunder verpatzten vor 74.667 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion dagegen ihre Generalprobe für das Nachholspiel im Pokal-Viertelfinale am Dienstag gegen Drittligist Sportfreunde Lotte in Osnabrück.
Schwacher BVB in Durchgang eins
BVB-Trainer Tuchel tauschte sein Personal im Vergleich zum Lissabon-Spiel auf vier Positionen. Ginter, Raphaël Guerreiro, Shinji Kagawa und André Schürrle durften wieder von Beginn an spielen. Abwehrchef Sokratis fiel wegen einer Muskelverhärtung kurzfristig aus.
Trotzdem setzte Tuchel wieder auf eine Dreier-Abwehrkette, die zunächst einige Probleme gegen die Herthaner hatte. Vor allem nach dem 0:1 kamen die Berliner zu guten Chancen zum schnellen zweiten Tor. Die Größte vergab Kalou in der 16. Minute, als Raphaël Guerreiro den Ball des Ivorers noch von der Linie kratzte. Zuvor war BVB-Torhüter Roman Bürki bei einer Ecke unter den Ball hindurchgesprungen.
Auch offensiv enttäuschten die Dortmunder in der ersten Halbzeit, nachdem sie in den Anfangsminuten noch zwei gute Möglichkeiten durch Schürrle (2.) und Ginter (4.) gehabt hatten. Aubameyang hatte lange Zeit kaum Ballkontakte und kaum gefährliche Szene.
Auch als Herthas Innenverteidiger Sebastian Langkamp minutenlang wegen einer Verletzung behandelt werden musste, fiel den Gästen kaum Kreatives ein. Einzig der Japaner Kagawa zeigte etwas Spielwitz.
Weiser feiert Comeback
Tuchel schien in der Halbzeitpause die passenden Worte gefunden zu haben, denn Dortmund kam mit mehr Schwung aus der Kabine, so dass der Ausgleich von Aubameyang nicht unverdient war. Jarstein war zwar mit den Fingerspritzen noch am Ball, konnte das 1:1 aber nicht verhindern. Kurz danach vergab Gonzalo Castro das mögliche 2:1, schoss jedoch weit am Kasten vorbei.
Zuvor hatte allerdings der Gastgeber durch Per Skjelbred (49.) und Genki Haraguchi (54.) zwei große Chancen zum 2:0.
Bei Hertha feierte der für Ibišević eingewechselte Mitchell Weiser nach hartnäckigen Rückenproblemen in der 66. Minute sein Comeback in diesem Jahr. Die Einwechslung lohnte sich: Weiser holte den Freistoß zum 2:1 heraus, den Plattenhardt aus 17 Metern sehenswert in die Maschen drosch. Diesmal - anders als beim Spiel gegen Bayern - verteidigte die Hertha in vier Minuten Nachspielzeit die drei Punkte.



























