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Europacup-Comebacks: Vier Tore? Kein Problem

Die Borussia aus Mönchengladbach erlebte 1985 gegen Real Madrid ihr blaues Wunder
Die Borussia aus Mönchengladbach erlebte 1985 gegen Real Madrid ihr blaues Wunder
08. März 2017, 18:02

Der FC Barcelona steht am Mittwoch vor einer echten Mammut-Aufgabe: Im Rückspiel gegen Paris Saint-Germain müssen die Katalanen einen Vier-Tore-Rückstand wettmachen. Das ist in der Geschichte des Europapokals zuvor erst drei Mannschaften gelungen.

1. Real Madrid vs Borussia Mönchengladbach

Am 27. November 1985 schrieb die Borussia aus Mönchengladbach ein kleines Stück Fußball-Geschichte. Unter Trainer Jupp Heynckes zogen die Fohlen nach Siegen über Lech Posen und Sparta Rotterdam in das Achtelfinale des UEFA Cups ein. Dort wartete der Titelverteidiger aus Madrid. Eine Mannschaft, die in den Jahren zuvor sportlich ins Straucheln geriet, ihre Durststrecke aber spätestens in der Spielzeit 1985/86 hinter sich gelassen hatte.

Umso überraschender war das, was an jenem November-Abend passierte. Die Borussia spielte sich gegen die Königlichen in einen wahren Rausch. Frank Mill (36.), Uwe Rahn (55./59.), Ewald Lienen (85.) und Eigentor-Schütze Salguero (40.) sorgten dafür, dass 65.000 Zuschauer im Düsseldorfer Rheinstadion von ihren Sitzen gerissen wurden. Die Heynckes-Elf demontierte den Titelverteidiger mit 5:1.

Der Viertelfinaleinzug war für die meisten Beobachter nur noch Formsache. Doch die Experten hatte die Rechnung ohne den amtierenden Champion gemacht.

Zwei Wochen später trat die Borussia vor 95.000 hoffenden Real-Fans im Santiago Bernabéu an - und erlebte ihr blaues Wunder. Jorge Valdano (6./19.) und Santilla (77./88.) schossen ihr Team zu einem 4:0-Sieg und sorgten für eins der größten Comebacks in der Fußball-Geschichte. 

2. Queens Park Rangers - Partizan Belgrad

Nicht minder spektakulär verlief das Comeback, das Partizan Belgrad in der 2. Runde des UEFA Cups 1984/85 gegen die Queens Park Rangers gelang. Die Partie galt im Vorfeld als klassisches "50:50"-Duell. In der ersten Halbzeit des Hinspiels bekamen die Fans im Highbury-Stadium auch genau das geboten. John Gregory (13.), Wayne Fereday (26.) und Simon Stainrod (44.) trafen für QPR, Nikica Klinčarski (14.) und Belgrads Fan-Liebling Dragan Mance (25.) für die Gäste. 

Nach dem Seitenwechsel sorgten Warren Neill (54.) und Gary Bannister (57./83.) dafür, dass die Engländer ihren Vorsprung auf 6:2 erhöhten und ohne Sorgen zwei Wochen später nach Belgrad reisen konnten.  

Sorgenfrei verlief das Rückspiel für Trainer Alan Mullery und seine Mannen allerdings ganz und gar nicht. Schon in der ersten Hälfte spielte Partizan wie entfesselt und führte nach einem Doppelpack von Dragan Mance (4./40.) mit 2:0. Der Glaube an das Wunder hatte sich nun nicht nur bei den 60.000 frenetischen Fans im alten Partizan-Stadion breitgemacht, sondern auch bei der Mannschaft. 

Die Gastgeber erwischten durch den Treffer von Miodrag Ješić kurz nach dem Wiederbeginn einen Start nach Maß und legten in Person von Zvonko Živković nach rund einer Stunde gar das 4:0 nach. Das Wunder war vollbracht, ein weiteres Stück Fußball-Geschichte geschrieben.

3. FC La Chaux-de-Fonds - Leixões SC

Das, wenn man so will, erste "Europapokal-Wunder" seiner Art ereignete sich in der Saison 1961/62 im mittlerweile abgeschafften Europapokal der Pokalsieger. Auf der einen Seite stand der Schweizer Klub FC La Chaux-de-Fonds, auf der anderen die Portugiesen vom Leixões SC.

Die Eidgenossen dominierten das Hinspiel und führten bereits nach 23 Minuten mit 2:0. Bis zur 67. Minute hatte der FC seinen Vorsprung auf 6:1 ausgebaut. Erst kurz vor Schluss sorgten die Portugiesen mit dem Treffer zum 2:6-Endstand für Ergebnis-Kosmetik. Dass das letzte Tor des Abends mehr als nur Kosmetik sein würde, ahnte da noch niemand.

Im Gefühl des sicheren Sieges reisten die Schweizer einen Monat später auf die iberische Halbinsel. Statt im Schongang das Ticket für die zweite Runde zu lösen, sahen sie sich einem gegnerischen Sturmlauf gegenüber, der in die Fußball-Historie eingehen sollte. Osvaldo da Silva (24./30.), Manuel Oliviera (46./71.) und Mario Ventura (52.) schossen ihr Team zu einem 5:0-Sieg und bescherten Leixões ein Weiterkommen, mit dem vier Wochen zuvor niemand gerechnet hatte.

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