Mit einem Viererpack hat Matthias Plachta die Adler Mannheim im ersten Playoff-Spiel gegen die Eisbären Berlin zum Sieg geführt.
Der Bart wächst bei Matthias Plachta noch recht spärlich, trotzdem passte der Begriff "Playoff-Monster" beim Viertelfinal-Auftakt perfekt zu ihm. Der Nationalstürmer der Adler Mannheim schoss beim mühsamen 4:3-Sieg nach Verlängerung gegen die Eisbären Berlin alle vier Tore für sein Team und bewahrte den Favoriten nahezu im Alleingang vor einer Heimpleite.
"Das ist schön, ich werde den Moment genießen. Aber wir haben nur ein Spiel gewonnen", sagte Plachta nach seiner Vier-Tore-Gala sichtlich erschöpft. Das Herzschlagfinale im ersten K.o.-Duell mit dem Rekordmeister der DEL hatte auch den Matchwinner mitgenommen. Und am Freitag (19:30 Uhr) steht in Berlin schon das zweite Spiel der "best-of-seven"-Serie an.
Mit dem 3:3-Ausgleichstreffer vier Sekunden vor der Schlusssirene hatte Plachta am Dienstag die lange Zeit enttäuschenden Adler in die Verlängerung gerettet. Und in der Extra-Zeit brauchte der frühere Nordamerika-Profi nur 20 Sekunden für den Siegtreffer - und dabei war er in der Situation von drei Berlinern umzingelt und von seinen Teamkollegen alleine gelassen. "Ich habe nur gedacht: Augen zu und durch", sagte Plachta.
Lob von den Bossen
Zuvor hatte der 25-Jährige auch schon die Treffer zum 1:1 (25.) und 2:1 (37.) erzielt. "Das ist für ihn ein unglaublicher Tag", sagte Teammanager Teal Fowler: "Ich weiß nicht, ob ich so etwas in den Playoffs schon mal erlebt habe." Auch Trainer Sean Simpson lobte: "Das war eine super Leistung von Plachti."
Allein die Art und Weise der Tore zeigten, wieviel Talent in dem sehr kompletten Stürmer steckt. Der erste Treffer war ein Schlagschuss aus der Distanz, der zweite ein Abstauber, beim dritten schlich er sich in den freien Raum, beim vierten schloss er einen Alleingang mit einem Handgelenksschuss ab.
Sein Talent hat jedoch nicht für die nordamerikanische Profiliga NHL gereicht. Versucht hatte es Plachta bei den Arizona Coyotes und den Pittsburgh Penguins - doch gespielt hat er nur in den Farmteams. Im Sommer kehrte er zu seinem Stammklub nach Mannheim zurück. Hier spielt er auf dem Eis wieder eine tragende Rolle, und hier hat er inzwischen auch geheiratet. Nach dem Ende der ersten Viertelfinalspiels twitterte ein Adler-Fan: "Schade, dass Matthias Plachta schon verheiratet ist. Ich würde ihn heiraten. Vier Mal."
Krupp: "Kann gar keine Kritik üben"
Die Berliner bekamen Plachta zwar nicht in den Griff, ansonsten wusste das Team von Trainer Uwe Krupp jedoch zu überzeugen. Trotz der kräfteraubenden Pre-playoff-Serie gegen die Straubing Tigers war der Hauptrunden-Achte beim Tabellenzweiten mindestens ebenbürtig.
"Ich kann an meiner Mannschaft gar keine Kritik üben", sagte Krupp. Und nicht nur Eisbären-Stürmer Florian Busch meinte, dass einzig Plachta den Unterschied ausgemacht habe: "Der hat heute vier Dinger gemacht, da kann man nichts machen."



















