Drei Generationen an einem Tisch: Dirk Nowitzki, Dennis Schröder und Detlef Schrempf haben sich in Atlanta getroffen und über Basketball geplaudert.
Auch mit viel Abstand ist Dirk Nowitzki die Erinnerung unangenehm. "Ich war so nervös, das war das schlechteste Spiel in meiner ganzen Karriere", sagt der Würzburger, sein Debüt in der NBA ist für den Superstar bis heute ein unvergessliches Ereignis - leider. Damals ging es gegen Detlef Schrempf, jetzt haben sich beide wiedergesehen, und Dennis Schröder war auch dabei.
Beim Treffen der Generationen, organisiert vom Streamingdienst "DAZN", haben sich die drei in Atlanta über ihre Erlebnisse im Basketball ausgetauscht. Einst hatte der 38-jährige Nowitzki seinen Vorgänger Schrempf (54 Jahre) als deutsches NBA-Gesicht abgelöst, schon bald wird Schröder (23) diese Rolle für Nowitzki übernehmen.
Es gibt interessante Parallelen. Nowitzki hatte den ersten Einsatz im Trikot der Dallas Mavericks Anfang Februar 1999 wie erwähnt gegen Schrempf ("Detlef war super nett"), Schröder gab seinen Einstand bei den Atlanta Hawks Ende Oktober 2013 gegen Nowitzki. "Ich hatte ein bisschen Angst, ihn zu treffen", sagt der Braunschweiger Schröder: "Es war ein wahnsinniges Gefühl, gegen so eine Legende zu spielen."
An ihre Anfangstage denken alle gerne zurück. Die Voraussetzungen waren vollkommen unterschiedlich. "Meine Eltern hatten keine Idee, was Basketball ist", erzählt Schrempf: "Ich habe ihnen gesagt, dass ich noch 100 Mark brauche, um nach Seattle zu fliegen und Basketballer zu werden."
Schröder noch mit großer Zukunft
Nowitzki hatte es leichter, übte sich anfangs aber lieber in Zurückhaltung. "Ich habe im ersten Jahr kaum etwas gesagt, außer: sure, sure (alles klar, d. Red.) und habe immer genickt. Aber ansonsten habe ich mich nichts getraut", sagt der einzige deutsche NBA-Champion. 2011 holte er mit Dallas den Titel, mit dem Klub, bei dem auch für Schrempf 1985 alles begann. Bis 2000 spielte "Det the Threat" für die Mavericks, Indiana, Seattle und Portland in der NBA.
Im Gegensatz zu Ruheständler Schrempf und Nowitzki, der wohl im kommenden Jahr aufhören wird, hat Schröder den größten Teil seiner Karriere noch vor sich, Paul Zipser (Chicago Bulls/23) ebenfalls. "Für den deutschen Basketball ist es auf jeden Fall gut, wenn mehr Deutsche in der NBA spielen", findet Schröder.
Auch Schrempf wünscht sich, dass es noch mehr nach Nordamerika schaffen. Allein wegen der damit verbundenen Steigerung der Aufmerksamkeit für die Liga. "Ich hoffe, dass wir bald mehr Deutsche in der NBA haben, damit noch mehr gezeigt wird. Wenn man Länder sieht wie Litauen oder Spanien, dann ist das da ziemlich groß."
Nowitzki plant keine Rückkehr nach Deutschland
Lange war Schrempf DER deutsche NBA-Export, genau wie Nowitzki. Bald verlässt auch er die Bühne, strikte Disziplin wird es dann für einige Zeit nicht geben. "Ich glaube schon, dass ich mich erst mal die ersten ein, zwei Jährchen gehen lassen will. Bisschen Wein trinken, bisschen essen. Alles, was man als Profi eben nicht so macht", sagt der langjährige Nationalspieler.
Wie Schrempf will Nowitzki nicht in seine Heimat zurückkehren: "Ich bin 20 Jahre hier, meine Frau 10 Jahre. Alle Kids haben einen amerikanischen Pass. Von daher werden wir schon hier bleiben."




































