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Eiskalte Gladbacher ringen Hamburg nieder

Die Gladbacher Borussen stehen im Pokal-Viertelfinale
Die Gladbacher Borussen stehen im Pokal-Viertelfinale
Foto: © getty, Stuart Franklin
01. März 2017, 20:39
sport.de
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Der Traum von Berlin lebt: 22 Jahre nach dem letzten Pokal-Triumph darf Borussia Mönchengladbach dank Lars Stindl und Raffael wieder auf den Einzug ins Finale hoffen.

Das Offensiv-Duo führte die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking im Viertelfinale des DFB-Pokals beim Hamburger SV mit eiskalter Effizienz vom Elfmeterpunkt zum 2:1 (0:0)-Erfolg.

Nach einem völlig überflüssigen Foul von HSV-Verteidiger Mergim Mavraj an Patrick Herrmann verwandelte erst Kapitän Stindl den fälligen Foulelfmeter und brachte die Fohlen mit seinem vierten Tor in einer Woche auf die Siegerstraße (53.). Sechs Tage nach dem spektakulären Weiterkommen in der Europa League beim AC Florenz machte Raffael ebenfalls vom Punkt dann alles klar (61.), zuvor hatte Matthias Ostrzolek Jonas Hofmann von den Beinen geholt. Der HSV-Anschlusstreffer durch Bobby Wood (90.+2) kam zu spät.

"Beide Elfmeter waren zu vermeiden. Man muss sich schnell entscheiden, und wir haben uns falsch entschieden. So ist das im Fußball. Vorne waren wir leider nicht kaltschnäuzig genug", resümierte HSV-Mittelfeldspieler Aaron Hunt nach dem Spiel bei "Sky".

"Froh, dass wir diese Hürde genommen haben"

"Ich bin mit der Leistung und der Vorstellung heute zufrieden. Wir haben das Bayern-Spiel weggedrückt. Wir waren nah dran, Gladbach zu packen. Auf diesem Weg müssen wir bleiben, dann punkten wir auch wieder in der Bundesliga", zeigte sich HSV-Trainer Markus Gisdol trotz der Pleite zuversichtlich.

Dieter Hecking erklärte nach dem Spiel: "Der HSV war in den ersten 30 Minuten die klar bessere Mannschaft, sie haben uns vor große Probleme gestellt. In der Halbzeit haben wir analysiert und uns gesagt: 'Wenn wir weiter kommen wollen, müssen wir eine Schippe drauflegen.' Wir sind sehr, sehr froh, dass wir hier diese hohe Hürde genommen haben."

Hecking baut Traumbilanz weiter aus

Der HSV verlor nach einer druckvollen ersten Hälfte plötzlich seine Linie und erholte sich von dem Doppelschock nicht mehr - am Ende war den Hanseaten die Verunsicherung nach dem 0:8-Debakel beim FC Bayern in der Liga noch deutlich anzumerken. Die hoch effizienten Gladbacher profitierten so von den Unzulänglichkeiten der Hamburger und stehen zum ersten Mal seit fünf Jahren im Halbfinale.

Hecking holte in seinem zehnten Pflichtspiel schon den siebten Sieg. Zudem darf sich der Klub über einen hübschen Geldsegen freuen. Für das Erreichen der Vorschlussrunde kassiert die Borussia garantierte DFB-Prämien und TV-Gelder von 2,55 Millionen Euro, hinzu kommen die Zuschauereinnahmen.

HSV bereitet Gladbach Probleme

"Es ist eine Chance, außerhalb des Alltagsstress in der Bundesliga und dem Tabellendruck, das Halbfinale im Pokal zu erreichen und in einem anderen Wettbewerb befreiter aufzuspielen", hatte HSV-Trainer Markus Gisdol vor der Partie gesagt - und vor 53.249 Zuschauern machte der HSV mit dem zuletzt vermissten Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos sowie Angreifer Wood auch zunächst ordentlich Druck.

Die Gladbacher, bei denen Raffael nach überstandenen Oberschenkelproblemen ins Team zurückkehrte, hatten so ihre Probleme mit dem quirligen HSV-Offensiv-Trio Nicolai Müller, Lewis Holtby und Aaron Hunt.

Fohlen werden stärker

Und so hatten die Hausherren auch die erste richtig gute Möglichkeit, nachdem Hunt mit einem starken Pass Wood bediente. Dessen Schuss aus rund zwölf Metern hielt Yann Sommer aber mit einer spektakulären Parade (18.).

Nur fünf Minuten später versuchte es Müller mit einem sehenswerten Seitfallzieher, der Ball ging deutlich über das Tor. Insgesamt machte der HSV aber viel zu wenig aus seiner anfänglichen Überlegenheit, vor dem Tor fehlte die letzte Konsequenz oder eine zündende Idee.

Mit der Zeit fanden die Gäste dadurch besser ins Spiel, doch richtig zwingend agierten Stindl und Co. in der Offensive bis zu den Führungstreffern auch nicht. Immer wieder scheiterten sie an den bis dahin gut organisierten Papadopoulos und Mavraj in der Hamburger Innenverteidigung.

Doch dann standen sich die Hausherren selbst im Weg, Stindl und Raffael nahmen die Elfmeter-Geschenke nur zu gerne an.

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