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Silber-Adler Wellinger hofft auf goldene Zugabe

Andreas Wellinger hofft auf das nächste Spitzenergebnis
Andreas Wellinger hofft auf das nächste Spitzenergebnis
Foto: © imago sportfotodienst
01. März 2017, 14:59

Mit Hilfe von "Mamma Maria" zu Gold: Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler nehmen am Donnerstag ihre dritte WM-Medaille ins Visier. Das Vorbild heißt Severin Freund.

Mit reichlich Pasta und Pizza schworen sich Andreas Wellinger und die DSV-Adler auf das große Ziel ein. Bei Lahtis Vorzeige-Italiener "Mamma Maria" hielten die deutschen Skispringer noch einmal Kriegsrat, während in deutlicher Hörweite auf dem Marktplatz Langlauf-Queen Marit Björgen mit Gold behangen wurde. Klarer Beschluss in gut gelaunter Runde: Nach dem WM-Springen von der Großschanze wollen wir da oben unseren nächsten Coup feiern!

"Die Vorfreude ist riesig. Das Gute ist: Ich habe keinen Druck mehr. Jede weitere Medaille ist eine Zugabe", sagt der bereits mit Einzel-Silber und Mixed-Gold dekorierte Wellinger. Kein Zweifel: Der Erfolgs-Hunger ist dem 21-Jährigen trotz "Mamma Maria" noch nicht abhanden gekommen. "Ich werde um jeden Meter kämpfen", sagte Wellinger vor dem ersten Wettkampf auf dem großen Bakken am Donnerstag (17:30 Uhr).

Als Vorbild dient Severin Freund. Der wegen eines Kreuzbandrisses zum Zuschauen verurteilte Noch-Weltmeister hatte vor zwei Jahren in Falun genau wie Wellinger erst Einzel-Silber und dann Mixed-Gold geholt - und ließ dann mit dem WM-Titel das Highlight der WM folgen. Ist auch Wellinger reif für Gold? "Andi hat im Mixed immerhin Stefan Kraft geschlagen. Das ist gut fürs Ego und ein Zeichen für die Großschanze. Wir werden versuchen, Severins Titel zu verteidigen", sagt Bundestrainer Werner Schuster.

Kraft als Topfavorit

Der Österreicher Kraft ist nach seinem Titel auf der Normalschanze gemeinsam mit Olympiasieger Kamil Stoch (Polen) zwar Topfavorit, doch direkt dahinter kommt schon Wellinger. Und hinter Wellinger folgt wiederum Markus Eisenbichler, Überraschungs-Dritter der Vorwoche. "Bronze wird natürlich schwierig zu toppen. Ich versuche einfach, alles so zu machen wie zuletzt. Mal schauen, wie es läuft", sagt Eisenbichler, ein ausgewiesener Experte für die großen Anlagen.

Die Stimmung im Team ist jedenfalls bestens, am Dienstag brausten die DSV-Adler mit Schneemobilen durch die finnischen Wälder. "Wir hatten ganz schön PS unterm Hintern, das hat richtig Gaudi gemacht", sagte Motorsport-Fan Richard Freitag. Auch der Sachse hat nach Rang neun auf der kleinen Anlage noch lange nicht genug. "Ich hoffe, dass ich auf der Großen noch aufdrehen und einige Meter mitnehmen kann", sagt Freitag.

Schuster: "Leute wissen, was auf sie zukommt"

Freitag feierte auf der Salpausselkä-Schanze 2013 einen seiner fünf Weltcupsiege. Überhaupt ist die Anlage eine Schanze der Deutschen, wie 2014-Sieger Freund meint. Das zeigte sich im Weltcup besonders in den Team-Wettbewerben - der bei der WM am Samstag zum Abschluss ansteht. In Lahti holten deutsche Mannschaften zuletzt die Plätze zwei (2012), eins (2013), zwei (2014) und zwei (2015).

Vergangenen Sommer war das deutsche Team sogar extra für einen Kursus nach Lahti geflogen. "Die Mannschaft mag die Schanze ganz gerne, eigentlich alle finnischen Schanzen. Diese hier hat noch ein bisschen mehr Tischneigung, sie ist gut zu fliegen", sagt Schuster: "Die Leute wissen, was auf sie zukommt. Und das Schöne ist: Sie sind nach ihren Medaillen ganz entspannt."

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