Rekordverdächtige Zahlen aus Polen: Viertligist Widzew Łódź hat für die laufende Saison inzwischen mehr als 10.000 Dauerkarten verkauft. Das vermeldete der Klub am Sonntag auf seiner Homepage.
Łódź gehört zu den traditionsreichsten polnischen Vereinen, fand sich nach dem sportlichen Abstieg aus der höchsten Spielklasse in der Saison 2014/2015 wegen Lizenzverstößen aber in der Fünftklassigkeit wieder. Im vergangenen Sommer gelang der Aufstieg in die vierte Liga. Dort rangiert der viermalige Meister momentan im Mittelfeld der Tabelle.
Für die Klubs der Ekstraklasa seien die Verkaufszahlen "peinlich", schrieb Widzew in seiner Meldung wörtlich. Und tatsächlich locken elf von 16 Erstliga-Klubs im Schnitt weniger als 10.000 Zuschauer zu ihren Heimspielen. Łódź peilt nun an, 12.000 Dauerkarten zu verkaufen. Das wären sogar 1.500 mehr Saison-Abos als Meister Legia Warschau bislang absetzen konnte.
"Das ist schon der Wahnsinn. Aber mich verwundert das nicht. In Polen gibt es fünf, sechs Vereine, die immer auf ihre Fans zählen können. In guten, aber auch vor allem in schlechten Zeiten. Dazu gehören Górnik Zabrze, Legia Warschau oder eben auch Widzew Łódź", erklärte der polnische Ex-Bundesligaprofi Tomasz Hajto gegenüber "Reviersport" das Phänomen aus seinem Heimatland: "Ich freue mich, dass die Widzew-Fans ihren Klub so unterstützen. Doch bis der Verein wieder bessere Zeiten erleben wird, werden noch einige Jahre vergehen. Aktuell ist da wirklich kein Geld da."
Der Europa-Rekord ist für den Klub aus der drittgrößten Stadt Polens zudem noch in weiter Ferne: In der Saison 2012/2013 brachte der damals ebenfalls aus finanziellen Gründen in die vierte Liga abgestürzte schottische Rekordmeister Glasgow Rangers 38.000 Dauerkarten an den Mann und die Frau.




























