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Gold! Dahlmeier bleibt Verfolgungskönigin

Laura Dahlmeier holte sich die Goldmedaille in Hochfilzen
Laura Dahlmeier holte sich die Goldmedaille in Hochfilzen
Foto: © imago sportfotodienst
12. Februar 2017, 10:59

Laura Dahlmeier drehte sich noch einmal um, klopfte sich auf die Brust und überquerte jubelnd die Ziellinie: Mit einer weiteren Gala-Vorstellung hat Deutschlands beste Biathletin ihren Titel als "Königin der Verfolgung" verteidigt und bei der WM in Hochfilzen die nächste Goldmedaille gewonnen. Im Jagdrennen über 10 km setzte sich die 23-Jährige trotz einer Strafrunde vor der Weißrussin Darya Domracheva und Gabriela Koukalová aus Tschechien durch.

Dahlmeier, die im vergangenen Jahr in Oslo ebenfalls Gold in der Verfolgung gewonnen hatte, setzte damit ihre beeindruckende Medaillenserie bei Weltmeisterschaften fort. Der Sieg am Sonntag bedeutete zum achten Mal in Folge Edelmetall, insgesamt war es ihre zehnte WM-Medaille. In Hochfilzen hatte 2005 bereits Uschi Disl Verfolgungs-Gold gewonnen.

Das Jagdrennen ist Dahlmeiers erklärte Lieblingsdisziplin - wahrscheinlich auch, weil sie dort äußerst erfolgreich ist. Vor zwei Jahren hatte sie in Kontiolahti mit Silber ihre erste große Einzelmedaille gewonnen, ein Jahr später folgte Gold am Holmenkollen. Und auch in Österreich war die Ausgangslage perfekt, denn die frühere Junioren-Weltmeisterin startete mit gerade einmal vier Sekunden Rückstand auf Sprint-Weltmeisterin Koukalová.

Verfolgungskönigin schon früh die Gejagte

"Ich liebe es, wenn jemand vor mir ist und ich sie jagen kann", erklärte Dahlmeier. Die Jagd war aber schon nach ein paar hundert Metern beendet, zeitgleich nahmen Dahlmeier und ihre tschechische Widersacherin Koukalová das erste Schießen in Angriff. Dahlmeier erlaubte sich dabei nur einen Fehler, feuerte ihre Patronen zudem deutlich rascher ab als Koukalová, die zwei Strafrunden drehen musste. Die logische Konsequenz: Schon auf der zweiten Runde war Dahlmeier wieder die Gejagte.

Und sie baute die Führung auf die erste Verfolgerin, zu diesem Zeitpunkt die Französin Anais Chevalier, weiter aus. Bei rund zehn Sekunden pendelte sich das Polster ein. Dahlmeier lief in dieser Phase kontrolliert und sparte Kraftreserven für den weiteren Rennverlauf. Nach der zweiten Schießeinlage, diesmal ohne Fehlschuss, änderte sich daran zunächst nichts, wenngleich sich das Feld hinter Dahlmeier zusammenschob.

Dahlmeier wehrt auch die letzten Angriffe ab

Dahlmeier blieb davon unbeeindruckt, sie spulte ihr Programm souverän ab und verließ auch nach dem dritten Schießen das Stadion als Führende. Ihre Hauptrivalinnen waren aber nun andere, und sie besaßen klangvolle Namen: Kaisa Mäkäräinen und Darya Domracheva. Das Duo, wie Dahlmeier in der Loipe furios, war bis zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend ohne Strafrunde ausgekommen.

Und Dahlmeier? Die agierte im Stile einer Spitzenathletin. Noch einmal fünf Schüsse, noch einmal fünf Treffer - mit der nächsten Goldmedaille vor Augen ging sie auf die Schlussrunde. Sie wehrte die Angriffe der Rivalinnen ab und ließ sich gebührend feiern.

Für die Frauen stehen nun zwei Ruhetage auf dem Programm, ehe es am Mittwoch (14:30 Uhr) mit dem Einzel über 15 km weitergeht. Dahlmeier geht auch im Klassiker als Favoritin auf die Strecke, nachdem sie in dieser Saison die beiden Weltcup-Rennen in Östersund und Antholz gewinnen konnte. Bei der WM 2016 in Oslo hatte die Bayerin beim Sieg der Französin Marie Dorin-Habert Bronze geholt.

Biathlon, Weltcup Gesamtwertung der Frauen, Stand nach 17 von 26 Rennen:

1. Laura Dahlmeier (Partenkirchen) 783

2. Gabriela Koukalová (Tschechien) 760

3. Kaisa Mäkäräinen (Finnland) 702

4. Marie Dorin Habert (Frankreich) 674

5. Dorothea Wierer (Italien) 517

6. Anais Chevalier (Frankreich) 471

7. Justine Braisaz (Frankreich) 459

8. Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) 453

9. Tatiana Akimova (Russland) 441

10. Eva Puskarcikova (Tschechien) 437

13. Vanessa Hinz (Schliersee) 367

23. Maren Hammerschmidt (Winterberg) 246

25. Franziska Preuß (Haag) 230

39. Nadine Horchler (Willingen) 121

48. Miriam Gössner (Garmisch) 83

63. Denise Herrmann (Oberwiesenthal) 43

WM 2017 Hochfilzen (AUT)

1DeutschlandLaura Dahlmeier28:02.30m
2BelarusDarya Domracheva+11.60s
3TschechienGabriela Koukalová+16.60s
4RusslandIrina Starykh+35.90s
5FrankreichJustine Braisaz-Bouchet+36.10s

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