Keine Überraschungen am zweiten Spieltag der neuen Premier-League-Saison: In Nottingham setzten sich sowohl Weltmeister Michael van Gerwen als auch Vize-Weltmeister Gary Anderson erwartungsgemäß durch.
Van Gerwen, amtierender Weltmeister und die Nummer eins der Weltrangliste, erwischte gegen Peter "Snakebite" Wright (Nr. 3) einen echten Turbostart. Der Niederländer bestrafte Wrights verpasstes 20er-Finish im ersten Leg, holte sich den Durchgang seinerseits mit dem Treffer in der Doppel 10 und legte per Elf-Darter zum 2:0 nach. Keine zwei Minuten später führte der haushohe Favorit auch schon mit 3:0. Den vierten Durchgang sicherte sich "Mighty Mike" anschließend stilecht mit einem 170er-Finish.
Wright wurde auch in den folgenden Legs zum Statisten degradiert. Van Gerwen erhöhte seinen Vorsprung binnen weniger Minuten auf 6:0 und hatte sogar die Chance, Wright mit der Höchststrafe von der Bühne zu schicken. Doch plötzlich riss der Faden beim Niederländer, der die nächsten drei Legs abgab. Am Ende sollte sein Vorsprung immerhin noch zu einem souveränen 7:3-Erfolg reichen. Mit einem Average von 105,2 Punkten pro Aufnahme notierte "MvG" in dieser Statistik zudem den Tageshöchstwert.
Für "Mighty Mike" war es nach dem 6:6 zum Auftakt gegen Gary Anderson der erste Sieg im zweiten Spiel. "Ich hätte es nicht verdient gehabt, das Spiel zu Null zu gewinnen. Peter hat am Anfang so viele Chancen ausgelassen", fand van Gerwen nach der Partie noch tröstende Worte für seinen Gegner.
Anderson gibt sich keine Blöße
Der Weltranglistenzweite Gary Anderson machte gegen den Niederländer Jelle Klaasen ebenfalls kurzen Prozess. Obwohl die "Cobra" mit einem Elf-Darter in die Partie startete und zu Beginn einen guten Eindruck hinterließ, setzte sich der Vize-Weltmeister aus Schottland klar mit 7:3 durch. Anderson spielte dabei einen Average von 100 Punkten und bestach mit einer Checkout-Quote von 53,8 Prozent.
Klaasen (97,4; 37,5 Prozent) brach nach dem fünften Leg völlig ein und wurde vom "Flying Scotsman" förmlich überrannt. Anderson spielte im sechsten Abschnitt einen 13-Darter, legte einen 10-Darter nach und zog uneinholbar auf 6:2 davon. Wenig später tütete Anderson seinen ersten Sieg der laufenden Saison ein. Klaasen kassierte dagegen seine zweite Pleite im zweiten Spiel. "Ich habe letzte Woche gut gespielt, diese Woche lief es nicht ganz so rund", erklärte der Schotte nach der Partie: "Aber, ein Sieg ist ein Sieg. Den nehme ich gerne mit."
Taylor verpasst den Sieg
Rekord-Weltmeister Phil Taylor verpasste dagegen seinen zweiten Sieg im zweiten Spiel. Gegen James Wade musste sich "The Power" am Ende mit einem 6:6 zufrieden geben. Auch für "The Machine" bedeutete das Remis den ersten Punktverlust der neuen Saison.
Wade startete stark in die Partie und führte auch dank zwei Finishes von 121 und 81 Punkten bereits mit 3:1, als sich Taylor im Match zurückmeldete. Der Altmeister glich mit einem 104er-Finish zum 3:3 aus und hielt die Partie bis zum 5:5 ausgeglichen. Im elften Leg zauberte die Legende dann ein 142er-Finish zum 6:5 ins Board. Im finalen Abschnitt bekam Taylor sogar seine Chance zum Sieg, allerdings ließ der 56-Jährige eine machbare 64 liegen. Im Gegenzug checkte Wade 56 Zähler und sicherte sich das Unentschieden.
Lewis fegt Chisnall von der Bühne
Der Weltranglistenvierte Adrian Lewis feierte seinen ersten Sieg der neuen Saison. "Jackpot" setzte sich in einem einseitigen Match ohne Probleme mit 7:2 gegen Dave Chisnall durch. Für "Chizzy" war es die zweite Niederlage im zweiten Spiel.
Lewis dominierte die Partie von Anfang an und setzte sich schnell auf 4:1 ab. Mit einem famosen 160er-Finish zum 6:1 erzwang "Jackpot" die Vorentscheidung. Zwar spielte die Nummer vier der Welt nur einen Average von 94,4 Punkten pro Aufnahme, dafür brillierte Lewis mit einer Checkout-Quote von sagenhaften 53,8 Prozent. Chisnall (90,4; 28,5 Prozent) hatte seinem Gegner nichts entgegenzusetzen und rutschte durch die Pleite vorerst an das Tabellenende.
Huybrechts und van Barneveld im Gleichschritt
Im letzten Match des Tages lieferten sich Raymond van Barneveld und Kim Huybrechts ein Duell auf Augenhöhe. Der Belgier führte dank einer starken Doppel-Quote schnell mit 3:1. Anschließend drehte "Barney" jedoch auf, holte vier Legs in Folge und ging mit 4:3 in Führung. "The Hurricane" schlug aber umgehend zurück, gewann die nächsten beiden Durchgänge und übernahm mit 5:4 erneut die Führung.
Van Barneveld steckte nicht auf, glich direkt zum 5:5 aus und hatte auch eine Antwort auf das folgende 6:5 durch Huybrechts. Im zwölften und letzten Leg spielte der Niederländer einen starken 12-Darter, der ihm immerhin noch einen Punkt sicherte. Der Belgier beendete die Partie mit einem Average von 96,9 Punkten pro Aufnahme, der Niederländer spielte einen Schnitt von 93,9 Zählern.